Alte Schäfflerei, Kloster Benediktbeuern

Don-Bosco-Straße 9

83671

Benediktbeuern, Deutschland

Architekt

Architekturbüro Martin Spaenle
Schleißheimerstr. 36, 80333 München
info@architekturbuero-spaenle.de

Besitzer

Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos
Don-Bosco-Straße 1, 83671 Benediktbeuern
info@kloster-benediktbeuern.de

Bewohner

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
Fraunhoferstraße 10, 83626 Valley
info@ibp.fraunhofer.de
+49 8024 643-0

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. (FH) Christine Milch und Prof. Dr. Ralf Kilian
Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
kulturerbe@ibp.fraunhofer.de
+49 8024 643-0

Other Information

Visits
Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern, kulturerbe@ibp.fraunhofer.de

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Vor einer malerischen Bergkulisse im Alpenvorland liegt das Kloster Benediktbeuern, eines der ältesten Benediktinerklöster Bayerns. Im ehemaligen Handwerkerhof des Denkmalensembles befindet sich die Alte Schäfflerei, erbaut um 1760, in der das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und das Fraunhofer-Informationszentrums Raum und Bau IRB seit 2010 ein Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege etabliert haben. Als »Gläserne Baustelle« unter energetischen und denkmalgerechten Aspekten instandgesetzt, wird es seit 2016 als Veranstaltungsort genutzt. Von Beginn an wurden hier energieeffiziente Lösungen zur Erhaltung der historischen Bausubstanz erforscht und demonstriert. Im Kern steht die Überzeugung, dass Forschung ein wesentlicher Faktor für das Fortbestehen unserer Baudenkmäler sowie traditionell bebauter Umgebung ist. Für dieses Engagement wurde das Projekt als einer der »Orte im Land der Ideen Deutschland« unter dem Motto NACHBARSCHAFFTINNVOVATION ausgezeichnet.
Energieeffizienz
29,9 kWh/m2.y

Klimazone warm temperate, fully humid, warm summer

Höhe über dem Meer 617 m ü.d.M.

Heizgradtage 3730

Kühlgradtage 47

Unterschutzstellung denkmalgeschützt

Ensembleschutz:
Ja

Stufe der Unterschutzstellung:
denkmalgeschütztes Gebäude

Baualter 1700-1800

Letzte Sanierung:
0

Vorhergehende Sanierungen:
0

Gebäudenutzung Educational/Research

Gebäudebelegung:
Discontinuous occupancy (i.e. holiday home)

Anzahl der Bewohner/Nutzer:
0

Gebäudefläche Nettogeschossfläche [m²]: 795,0

Gebäudetyp:
Klostergebäude

Anzahl der Stockwerke:
3

Keller ja/nein:
Nein

Anzahl der beheizten Stockwerke:
2

Bruttogeschossfläche [m²]:
957,0

Volumen [m³]:
3883,0

NGF Berechnungsmethode:
NGF (de)

Bauart
Mischmauerwerk aus Stein und Ziegelmaterial

Außen:
Kalkputz, Kalkanstrich und System auf Dispersions-Silikat-Basis

Innen:
Kalkanstrich, Silikatfarbe, Innenputz / Kalkputz, Trockenbaukonstruktion, Innendämmung

Dach:
Pitched roof

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RENOVIERUNGS-PROZESS

Architektur

BESCHREIBUNG

In der idyllischen Landschaft des oberbayerischen Alpenvorlandes liegt das beschauliche Dorf Benediktbeuern mit seinem Kloster, dessen Gründung auf das Jahr 725 datiert ist. Den westlichen Abschluss des Klosters im ehemaligen Handwerkerbereich bildet die Alte Schäfflerei aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex mit drei Gebäudeteilen umfasst einen von außen betrachtet durchgehenden Flügelbau. Etwa mittig dazu springt in westlicher Richtung der sog. »Kopfbau« mit Walmdach vor. Die Gebäude sind nicht unterkellert, bestehen aus Erd- und Obergeschoss sowie einem Dachraum mit barockem Dachstuhl. Ein unterstützendes Hängewerk mit 12 m langen Hängesäulen trugen ursprünglich die Unterzüge für die Geschossdecke über EG und OG des Kopfbaus. Die Außenwände bestehen aus beidseitig verputztem Mischmauerwerk, wobei den oberen Abschluss ein auf allen Traufseiten umlaufendes, bauzeitliches Gesimse bildet. Die Innenwände bestehen aus Mauersteinen unterschiedlicher Güte und Bauzeit. Die Dachflächen der Alten Schäfflerei waren überwiegend mit originalem Biberschwanzziegeln eingedeckt, die 2011 größtenteils wiederverwendet wurden. Unterschiedliche Forschungsprojekte des Fraunhofer IBP zu Energieeffizienz optimierenden Maßnahmen wie Bauteiltemperierung und Wandheizungen, Ertüchtigung der bestehenden Einfachfenster, Dämmung der Außen- und Innenwände sowie Geschossdecken wurden in die denkmalgerechte und energetische Sanierung integriert. 95 % Altholz des Dachstuhls sowie Bestandsfenster und Treppen konnten dabei erhalten werden. Neue Einbauten wie Treppengeländer, Vorsatzfenster oder statische Elemente wurden in dunklem Stahl gefertigt. Das Einbringen von Neuem harmoniert ästhetisch geschmackvoll mit dem Alten. Für das Konzept des Demonstrations- und Forschungszentrums in Verbindung mit der Instandsetzung des Baudenkmals wurde das Projekt 2016 im Wettbewerb »Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen« in Deutschland prämiert.
Städtebaulicher Kontext
Zentrumspartner, Besucher und das Fraunhofer-Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege selbst profitieren vom lebendigen Umfeld des Klosters der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos mit seinen zahlreichen Tagungsmöglichkeiten, Gästehaus, Gastronomie und Klosterladen sowie vom benachbarten Zentrum für Umwelt und Kultur. Fußläufig ist das Kloster vom Bahnhof schnell erreichbar und der Ort durch seine nahe Anbindung an die Autobahn auch auf diesem Wege gut erreichbar. Eingebettet in die wunderbare Infrastruktur des Klosters fühlt das Fraunhofer IBP mit seinem Zentrum eine tiefe Verbundenheit mit den Salesianern Don Boscos – gemäß dem Motto »NACHBARSCHAFFTINNOVATION« der verliehenen Auszeichnung 2016 als Ort im Land der Ideen. Nicht zuletzt kehren die Fraunhofer-Wissenschaftler an die ehemalige Wirkungsstätte ihres Namensgebers Joseph von Fraunhofer zurück, der zwischen 1807 und 1819 in Benediktbeuern seine bahnbrechenden Erfolge bei der Entwicklung des schlierenfreien Flintglases erzielte und die nach ihm benannten „Fraunhoferschen Linien“ (dunkle Linien im Sonnenspektrum) entdeckte.

Erhaltungszustand

Erhaltungszustand der Gebäudehülle
Durch eine dendrochronologische Untersuchung der Dachwerke und des Fälldatums der verwendeten Hölzer wurde die Erbauung des Gebäudes auf 1760 datiert. Ursprünglich bis 1930 als Fassmacherei und Wagnerei für die angrenzende Brauerei genutzt, bot die Alte Schäfflerei in den 1940er Jahren Heimatvertriebenen ein Zuhause. Einzelne Wohneinheiten wurden dafür im Obergeschoss mit Hilfe von einfachen Heraklithwänden im »House in House«-Prinzip eingezogen. Ebenso fand in diesem Zuge eine Vergrößerung der Fensteröffnungen im Erd- und Obergeschoss statt, um mehr Helligkeit für die neue Nutzung zu gewährleisten. Ab 1955 war die Schmiedewerkstatt des Klosters im Erdgeschoss untergebracht. Die Esse, etliche Werkzeuge und Maschinen sind Zeugen dieser Nutzung. Um 1960 wurden verschiedene Reparaturmaßnahmen am Gebäude im Bereich der Außenwände, Balkenköpfe der Geschossdecken und der Traufpunkte des Dachstuhls durchgeführt und in den 1990ern der Nordbau zum Wohnort für Zivildienstleistende umgebaut. Sämtliche Fenster im Nordbau sowie die Sanitäreinrichtungen wurden hierbei erneuert. Bis zur Nutzungsübernahme durch das Fraunhofer IBP 2010 war der Kopfbau als Werkstatt der Hausmeisterei und als Herberge für einen Mitbruder des Klosterordens genutzt. Weitere Informationen unter: www.denkmalpflege.fraunhofer.de
Haustechnische Anlagen vor Sanierung
Im Kopfbau der Alten Schäfflerei war die Sanitärinstallation in einfachstem Standard der 1955er Jahre und im Nordbau erneuerte Sanitäreinbauten der 1990er Jahre vorhanden. Die Wohneinheiten im Obergeschoss des Kopfbaus wurden mittels Einzelöfen der Nachkriegszeit geheizt und in der Werkstatt war die Schmiedeesse erhalten. Im Zuge der Renovierungsarbeiten im Nordbau um 1990 wurden Metallheizkörper eingebaut, die an die Zentralheizung der angrenzenden Jugendherberge angeschlossen waren. Die Elektroinstallation im Kopfbau aus den 1955er Jahren war größtenteils noch Aufputz, im Nordbau dagegen seit den 1990ern weitestgehend Unterputz verlegt. Im Zuge der Sanierung durch das Fraunhofer IBP 2011 – 2016 im Rahmen der »Gläsernen Baustelle« wurden die Bereiche Sanitär, Heizung und Elektro erneuert und optimiert.

DENKMALWERT

ERHALTENSWERTE ELEMENTE
Weitestgehend original erhalten wurden die historischen Raumeinheiten im Kopf- und Nordbau. Allein der Eingangsbereich (früher Furnierlager im Erdgeschoss) wurde neugestaltet. Besonders erhaltenswert ist das barocke Dachwerk mit seinem unterstützenden Hängewerk. Durch querschnittsgleiche Reparatur der schadhaften Hölzer konnte der Originalbestand zu 95% erhalten bleiben. Eine noch funktionierende Hängesäule trägt nach wie vor den östlichen Teil der Geschossdecke über dem Erdgeschoss. Die originale Dacheindeckung mit Biberschwanzziegel wurde durch Klopfprobe geprüft und auf dem Gebäudeteil des Kopfbaus wiederverwendet. Für den Querbau konnte neues Ziegelmaterial nach altem Vorbild (Maße, Dicke) gebrannt werden. Die nicht bauzeitlichen, sondern aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts stammenden Fenster wurden repariert und energetisch ertüchtigt, um eine Wiederverwendbarkeit von Bestandsfenstern demonstrieren zu können. Die originalen starken Bodendielen im Obergeschoss konnten ebenfalls repariert und denkmalgerecht behandelt werden. So geben sie dem Raum eine beeindruckende Atmosphäre.
Denkmalwert und wie er bestimmt wurde
Im Zuge einer umfassenden Voruntersuchung wurde durch Architekt, Restaurator und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zum Gebäude der Alten Schäfflerei Stellung genommen: Es handelt sich hierbei um einen Teil des weit überregional bedeutenden Baudenkmals Kloster Benediktbeuern. Das Gebäude der ehemaligen Fassremise ist auf das Jahr 1758-60 dendrochronologisch datiert und ein wesentlicher Bestandteil der barockzeitlichen Klosteranlage. Das große scheunenartige Bauwerk mit mächtigem Walmdach und gefügekundlich interessanter Hängewerkskonstruktion entstammt der letzten Ausbauphase des ehemaligen Benediktinerklosters vor der Säkularisation. Bauzeitliche Fassadenputze und die originale Dachdeckung mit Biberschwanzziegel sind Großteils erhalten. Es handelt sich um ein anschauliches Zeugnis der Bau- und Wirtschaftsgeschichte der ehemaligen Benediktinerabtei.

Ziel der Sanierung

Renovation
Energieeffizienz und Denkmalpflege Am Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern werden innovative und dauerhafte Lösungen für die energetische Altbausanierung und die Erhaltung historischer Gebäude erarbeitet, durch Bündelung von Kompetenzen aus Forschung, Handwerk, Planung, Industrie und Denkmalpflege. Das passiert am Beispiel des historischen Gebäudes der Alten Schäfflerei durch anwendungsorientierte Forschung. Die Themen umfassen dabei die Felder Energieeffizienz, Ökonomie, Ökologie und Dauerhaftigkeit von Sanierungsmaßnahmen, die Nutzung von erneuerbaren Energien. Da die Erhaltung historischer Bauten eine komplexe Aufgabe ist, will das Zentrum als Vermittler unterschiedlicher Zielgruppen die umfassende Forschung aus der Bauphysik für die Bereiche Denkmalpflege und energetische Altbausanierung öffentlich sichtbarer und insbesondere für Bauherren leichter zugängig machen. Letztendlich profitieren davon alle Seiten, zum einen durch die Bündelung von Wissen und zum anderen durch die Erarbeitung und Darstellung von dauerhaften, verlässlichen Lösungen für Sanierung und Baudenkmalpflege. Dabei entsteht ein Portfolio von gut funktionierenden energetischen Sanierungsmaßnahmen, das dabei helfen soll, die Ziele der Energiewende zu erreichen und gleichsam die Weiternutzung unseres historischen Gebäudebestands in Bayern und darüber hinaus zu befördern. Durch das Zusammenführen von Tradition und Innovation werden neue praxisnahe Lösungen entwickelt und diese in einem öffentlich wirksamen Zentrum allen Interessierten nähergebracht. Ein essentieller Teil des Konzeptes ist daher der Aspekt der Fort- und Weiterbildung. Das Zentrum möchte Menschen motivieren, wertvolle historische Gebäude und Denkmäler in ihrem ursprünglichen Charakter und mit Zeitzeugnissen zu erhalten, indem mögliche Wege zur schadensfreien und energieeffizienten Nutzung aufgezeigt werden. Weitere Informationen unter www.denkmalpflege.fraunhofer.de
Gab es eine Änderung der Nutzung?
Ursprünglich wurde die Alten Schäfflerei als Fassmacherei und Wagnerei für die angrenzende Klosterbrauerei erbaut. 1925 endete die Braukunst im Kloster und das Gebäude diente im Obergeschoss als Unterkunft für Heimatvertriebene (um 1940), später dann ab den 50er Jahren als Schmiede und die letzten Jahre vor den aktuellen Sanierungsmaßnahmen als Hausmeisterei des Klosters. 2010 ging das Gebäude an die Fraunhofer-Gesellschaft mit seinem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau zur Nutzung über, um hier ein Demonstrationszentrum mit integrierter Forschung zu unterschiedlichen Themen der energetischen Altbausanierung und Denkmalpflege sowie ein Tagungs- und Weiterbildungszentrum zu etablieren.
Was the intervention planned following a step-by-step approach?
In der Alten Schäfflerei standen seit Beginn der Sanierungsphase die Forschung zu innovativen energetischen Lösungen am denkmalgeschützten Realobjekt und die baulichen Maßnahmen in enger Verbindung und somit wurden die Schwerpunkte Bau und Forschung stets gemeinsam mit dem Planerteam, der Denkmalbehörde und dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP abstimmt. Durch Einbindung der unterschiedlichen Forschungsvorhaben im Bereich der Gebäudedämmung, Heizung, statischen Ertüchtigung von Bausubstanz und energetischen Optimierung von Bestandsfenstern etc. in den laufenden Baubetrieb erstreckte sich der Sanierungszeitraum von 2010 – 2016. Die einzelnen Sanierungsschritte konnten der interessierten Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen durch die »Gläsernen Baustelle« nähergebracht werden. Auch in Zukunft soll das Zentrum in der Alten Schäfflerei als lebendiges Modell fortbestehen. Je nach Forschungsschwerpunkt sind noch weitere denkmalgerechte Lösungen zur energetischen Optimierung des Baudenkmals in Planung, sei es im Bereich instationärer Gebäudebetrieb, Dachausbau oder Digitales Bauen im Bestand.
Gewonnen Erkenntnisse / besondere Erfahrungen
Die Sanierung der Alten Schäfflerei war angelegt als Forschungsprojekt mit baulichen Maßnahmen. Während der Instandsetzungsphase wurden unterschiedliche Forschungsprojekte (Wandheizungen, Innendämmungen, Außendämmung, Fenster, Balkenköpfe...) integriert. Durch die Einhaltung von Messphasen (in den kalten Monaten etc.), kamen diverse Verzögerungen in der Grundsanierung des Gebäudes zustande und die Bauphase dauerte schließlich ca. 6 Jahre. Die Verbindung von Bau und Forschung und die sukzessive Präsentation der Bauforschritte für die interessierte Öffentlichkeit im Rahmen einer "Gläsernen Baustelle" war allerdings auch ein wichtiger Aspekt des Konzepts eines Demontrationszentrums und der Fraunhofer-Forschungsarbeit. Die gute Zusammenarbeit zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft als Nutzer und ausführende Institution, der Salesianer Don Boscos als Gebäudeeigentümer und der diversen Fachplaner ermöglichte die Verwirklichung dieses Vorhabens gemeinsam mit der zuständigen Denkmalbehörde, die die Instandsetzung eines Baudenkmals als Demonstrationsgebäude stets befürwortete.
Beteiligte Akteure
Öffentliche Hand
Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen
Prof.-Max-Lange-Platz 1, 83646 Bad Tölz
kreisbauamt@lra-toelz.de
Private
Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos, Kloster Benediktbeuern
Don-Bosco-Straße 1, 83671 Benediktbeuern
info@kloster-benediktbeuern.de
Forschung und Entwicklung
Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
Fraunhoferstraße 10, 83626 Valley
info@ibp.fraunhofer.de
Architekt
Architekturbüro Martin Spaenle
Schleißheimerstr. 36, 80333 München
info@architekturbuero-spaenle.de
Berater Denkmalpflege
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Hofgraben 4, 80539 München
poststelle@blfd.bayern.de
Statiker
Grad Ingenieurplanungen Büro für Baustatik und Konstruktion GmbH
Taschenturmstraße 2, 85049 Ingolstadt
info@grad-ingenieurplanungen.de
Eingesetzte Software/Berechnungstools
Folgte die Sanierung einer spezifischen Methode? Im Rahmen von Workshops mit Planungsbüros, ausführenden Firmen und der zuständigen Denkmalbehörde wurde in enger Abstimmung zu den einzelnen baulichen Maßnahmen in Verbindung mit Forschungsprojekten das Sanierungskonzept ausgearbeitet. Während der Sanierungsmaßnahmen wurden die parallel dazu laufenden Forschungsprojekte mit bauphysikalischen Untersuchungen wissenschaftlich begleitet.
Energiebilanz DIN V 18599 Software ZUB Helena Ultra
Hygrothermische Bewertung Hygrothermische Gebäudesimulation: Berechnung einzelner Bauteile (Innendämmung, Dachdämmung, Kastenfenster) mit WUFI®Plus
Anderes Wärmebrücken: Berechnung Fenster mit flixo pro

SANIERUNGS-LÖSUNGEN

Außenwände

Mischmauerwerk ungedämmt aus Stein und Ziegelmaterial

Mischmauerwerk mit reversibler Innendämmung

Mischmauerwerk mit Trockenbau und Zellulose

Mischmauerwerk mit transparenter Innendämmung

Mischmauerwerk mit Außendämmung

Mischmauerwerk ungedämmt aus Stein und Ziegelmaterial

In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde und Restauratoren wurden die Maßnahmen der Fassadeninstandsetzung und Dämmung abgestimmt und beschlossen. Bei der Fassadeninstandsetzung sollten hohlliegende Bereiche abgenommen und an Bestandsputze ergänzt werden. Dabei fiel die Entscheidung, welche Bereiche tatsächlich nicht mehr zu festigen waren, nicht immer leicht. Im Allgemeinen wurden zwei unterschiedliche Herangehensweisen an der Fassade verfolgt. Die komplette Ostfassade sowie die Fassade des angrenzenden Südbaus der Schäfflerei wurde mittels eines Systems auf Kalkbasis instandgesetzt (freskale Nass-in-Nass-Technik, 3-4 Kalkschichten, Auftrag mit einer Bürste, Material aus einer nahegelegenen Kalkbrennerei). Die Fassade des Kopfbaus hingegen wurde mit einem System auf Dispersions-Silikat-Basis saniert. Die leicht hydrophobe Wirkung des Anstrichs auf der ansonsten eventuell schadensanfälligen wetterzugewandten Fassade in Verbindung mit unterschiedlichen applizierten Innendämmungen im Obergeschoss war Grund für den Einsatz, um den Wassereintrag hier minimieren zu können.

Die Alte Schäfflerei gilt als Demonstrationsobjekt im Bereich energetische Ertüchtigung und Denkmalpflege und daher ist die Untersuchung und Demonstration unterschiedlicher Varianten ein wichtiger Aspekt in der Instandsetzung des Baudenkmals. Bei der Fassadensanierung kamen sowohl historische Techniken der Kalkverarbeitung zum Einsatz, wie auch neuzeitlichere Systeme auf Dispersions-Silikat-Basis. Beide Varianten sind in der Denkmalpflege akzeptierte Herangehensweisen.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 1,05 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 1,05 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Plaster - Kalkputz, stellenweise Ausbesserung mit Zementputz:
10 mm
Other - Mischmauerwerk mit Stein und Ziegel:
600 mm
Plaster - Innenputz:
10 mm
Painting (frescoes) - Walzenmalerei aus der Zeit um 1960:
1 mm
Aufbau sanierte Wand
Plaster - Putzsystem auf Dispersions-Silikat-Basis:
10mm
Other - Mischmauerwerk mit Stein und Ziegel:
600 mm
Plaster - Innenputz:
10 mm
- Reversible Mörtelschicht:
- Innendämmung:
Painting (frescoes) - Walzenmalerei aus der Zeit um 1960:
1 mm
Mischmauerwerk mit reversibler Innendämmung

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden unterschiedliche Innendämmungen im Obergeschoss des Kopfbaus appliziert und messtechnisch begleitet. Darunter befinden sich Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen, hocheffiziente Dämmstoffe in unterschieldlicher Materialität wie Schüttungen, Putze und Plattenwerkstoffe. Gezeigt werden hier nur Beispiele. Weitere Informationen unter www.denkmalpflege.fraunhofer.de

Alle Innendämmungen wurden auf ihre Denkmalkompatibilität hin untersucht. Entscheidend dabei: Kriterien der Denkmalpflege, Energieeffizienz, Feuchteschutz, Bautechnik, Ökonomie, Ökologie. Wissenschaftler brachten in Zusammenarbeit mit Restauratoren zunächst eine sich verflüchtigende Cyclododecanschicht und darauf einen reversiblen zweilagigen Putz oder Japanpapier auf. Nun konnten die unterschiedlichen Dämmmaterialen darauf appliziert werden. Verankerungen wurden auf ein vertretbares Minimum reduziert oder Alternativen gesucht, um die Bausubstanz weitestgehend erhalten zu können. Um das äußere Erscheinungsbild eines historischen Gebäudes zu erhalten, können Innendämmungen zur energetischen Ertüchtigung von Außenwänden je nach Einzelfallbetrachtung eingesetzt werden. Eine Validierung der Untersuchungsergebnisse stellte sich jedoch z. B. bei der Fragestellung hinsichtlich Schäden an Bestandsputzen bei durchgeführten Bauteilöffnungen als schwierig heraus, da Putzablösungen nicht unbedingt auf ein Dämmmaterial, sondern vielmehr auch auf die Beschaffenheit des darunterliegenden Mauerwerks (Feuchtigkeit, Material…) zurückzuführen sind.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 1,19 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,38 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Plaster - Kalkputz:
10 mm
Other - Mischmauerwerk mit Stein und Ziegel:
600 mm
Plaster - Innenputz:
10 mm
Painting (frescoes) - Walzenmalerei aus der Zeit um 1960:
1 mm
Aufbau sanierte Wand
Plaster - Mischmauerwerk mit Innenputz mit Auftrag einer Farbmatrix :
610mm
Plaster - Cyclododecan und reversibler Putz, zweilagig:
15 mm
Insulation - Schildfrohrmatten (Klebemörtel auf reversiblen Putz):
30 mm
Other - Riegelwerk, UA 50 Profile, mit Kantholz und Hanffilz ausgekleidet:
50 mm
Other - Dampfbremse aus Natronkraftpapier:
1 mm
Insulation - zweite Schilfrohrlage (Holzschrauben und Dämmstoffdübeltellern):
80 mm
Plaster - Kalkputz mit Typhaschirmchen (Armierung):
15 mm
Mischmauerwerk mit Trockenbau und Zellulose

Ein weiteres Beispiel einer reversiblen Innendämmung zeigt das Vorständern einer Trockenbaukonstruktion. Auf die an der Wand befestigte Rahmenkonstruktion wurden als vorgeständerte Wand OSB-Platten verschraubt. Diese sind so diffusionsdicht, dass sie hier zugleich die Funktion einer Dampfbremse übernehmen. Die Platten wurden luftdicht angeschlossen. Hinter die gesamte Fläche der Holzfaserplatten wurde anschließend Zellulose-Dämmmaterial eingeblasen. Über die OSB-Platten wurden abschließend Gipsfaserplatten mit einer Plattendicke von 12,5 mm mittels Schrauben angebracht. Die Fensterlaibung wurde mit Dämmputz DP 85 gedämmt. Der Dämmputz wurde dabei auf die mit einem reversiblen Mörtel vorbereitete Laibung aufgebracht.

Zum Schutz der Wandoberflächen vor dem losen Dämmmaterial wurden die entsprechenden Wandfelder mit dünnem Japan-Seidenpapier (11 g/m²) kaschiert. Das Japanpapier wurde mit einer Mischung aus Methyl-Hydroxylethyl-Cellulose (Tylose), destilliertem Wasser und Ethylen im Mischungsverhältnis 1:60:30 bestrichen und in zwei Lagen an die Wand gebracht. Somit wird die Bestandsoberfläche vor neuen Applikationen geschützt.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 0,86 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,24 W/m²K
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Aufbau Bestandswand
Plaster - Kalkputz:
10 mm
Other - Mischmauerwerk mit Ziegel und Stein:
600 mm
Plaster - Innenputz :
10 mm
Painting (frescoes) - Walzenmalereien (1960er Jahre):
1 mm
Aufbau sanierte Wand
Plaster - Putzsystem auf Dispersions-Silikat-Basis:
10mm
Other - Mischmauerwerk aus Ziegel und Stein:
600 mm
Plaster - Innenputz mit Auftrag einer Farbmatrix:
10 mm
Other - Cyclododecan und Japanpapier, zweilagig:
2 mm
Insulation - Zellulosefaserdämmstoff, eingeblasen in Metallprofilrahmen:
80 mm
Other - OSB-Platten auf Metallgestell:
12 mm
Other - Gipsfaserplatten (12,5mm) und Innenputz:
25 mm
Mischmauerwerk mit transparenter Innendämmung

Eine Alternative zur Innendämmung mit Schüttungen, Dämmplatten oder Dämmputzen stellt die Glasinnendämmung dar. Diese Variante bietet einen Blick durch die transparente Dämmebene hin zur historischen Bestandsoberfläche. Somit bleiben beispielsweise bestehende fresquale Anstriche, Malereien, Stuckapplikationen sichtbar erhalten. Die Konstruktion gleicht dabei dem Prinzip einer Wintergartenverglasung. Die transparente Innendämmung mit Verglasung bringt eine deutliche Energieeinsparung – trotz der zur Vermeidung von Feuchteschäden erforderlichen Beheizung des Luftraums zwischen Verglasung und Außenwand. Dabei kommt eine sehr einfache Lösung mit Heizkabel zum Einsatz. Die Wandinnenseite bleibt bei dieser Art der Dämmung sichtbar, wird vor feuchtebedingten aber auch zusätzlich vor mechanischen Schäden geschützt. Über entsprechende Regelalgorithmen können auch weitere Energieeinsparungen erreicht, die Problematik salzbelasteter Oberflächen entschärft oder konservatorische Klimavorgaben eingestellt werden.

Häufig bleibt aus Gründen des Denkmalschutzes eine Innendämmung als einzige Möglichkeit für die energetischen Sanierung von Außenwänden. Um auch Innenwände mit besonderen Oberflächenstrukturen oder Malschichten dabei nicht zu verdecken, ist eine transparente Innendämmung auf Basis einer wärmedämmenden Verglasung entwickelt worden.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 1,13 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,56 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Plaster - Kalkputz:
10 mm
Other - Mischmauerwerk aus Ziegel und Stein:
600 mm
Plaster - Innenputz:
10 mm
Painting (frescoes) - Walzenmalerei (1960er Jahre):
1 mm
Aufbau sanierte Wand
Plaster - Putzsystem auf Dispersions-Silikat-Basis:
10mm
Other - Mischmauerwerk mit Innenputz und Walzenmalerei:
610 mm
Air gap - Luftschicht wegen Ausgleichsmörtel:
40 mm
Air gap - Luftschicht durch Glashaltesystem THERM+50 A-I:
66 mm
Other - Wärmeschutzverglasung Vision lite:
33 mm
Mischmauerwerk mit Außendämmung

Auf der, dem Klosterareal abgewandten Westseite des angrenzenden Nordbaus wird die Möglichkeit einer Außendämmung an einem Baudenkmal gezeigt. Die Fassade großflächigen Zementputzbereichen aus früheren Reparaturversuchen und hohlliegenden Stellen wurde mit unterschiedlichen Aerogel-Systemen belegt: zwei Hochleistungsdämmputze auf Aerogelbasis mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit von λ 0,028 W/mK und λ 0,048 W/mK sowie einem weiteren hocheffizienten Dämmputz mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ 0,029 W/mK und einer Dämmplatte mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ 0,017 W/mK.

Die Außendämmung auf einem Baudenkmal ist eine zu diskutierende Alternative, die immer einer Betrachtung der vorherrschenden Gegebenheiten bedarf. Hier wurden vier Systeme verarbeitet, die durch ihre hochdämmenden Eigenschaften auf äußerst geringe Materialstärken zurückgreifen konnten. Die Anbindung an das vorhandene vorspringende Dachgesims war ein wichtiges Kriterium.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 1,44 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,5 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Plaster - Kalkputz, stellenweise Ausbesserung mit Zementputz:
10 mm
Other - Mischmauerwerk aus Ziegel und Stein:
540 mm
Plaster - Innenputz:
10 mm
Aufbau sanierte Wand
Other - Endanstrich und Oberputz:
10mm
Other - Armierung mit Einbettmörtel:
5 mm
Other - Aerogel Spezialgewebe und mineralischer Untergrundstabilisator:
4 mm
Plaster - Aerogelhochleistungsdämmputz:
45 mm
Other - Hydraulkalk Vorspritzmörtel:
1 mm
Other - Altputz:
10 mm
Other - Mischmauerwerk:
540 mm


Fenster

Scheibenaustausch oder Erweiterung zum Isolierglasfenster

Inneres Vorsatzfenster mit Metallrahmen oder Holzrahmen

Erweiterung zum Kastenfenster

Kastenfenster mit zwei Isolierglasebenen

Minimalinvasive Erweiterung zum Kastenfenster

Scheibenaustausch oder Erweiterung zum Isolierglasfenster

Bei Austausch der Scheibe mit einem Isolierglas wird der bestehende historische Fensterrahmen in seiner Substanz erhalten und so auch die gesamte Anmutung des Fensters bei gleichzeitiger energetischer Verbesserung. Mit dem Austausch der originalen Scheibe lässt sich eine weitreichend substanzschonende Optimierung eines Bestandsfensters realisieren, die originale Bestandsscheibe geht jedoch bei dieser Variante verloren. Hierbei werden die Bestandsscheiben ausgebaut und durch Wärmeschutzglas mit sehr geringem Scheibenzwischenraum ausgetauscht, z.B. Wärmeschutzverglasungen mit Ug-Wert von 0,9 W/m²K bis 1,8 W/m²K sind je nach Ausführung möglich. Alternativ besteht die Möglichkeit die originale Scheibe weiter zu nutzen und in den Scheibenaufbau der Wärmeschutzverglasung zu integrieren. Dazu wird die originale Scheibe ausgebaut und im Isolierglaswerk mit einer neuen Scheibe zu einem Wärmeschutzglas zusammengebaut. Die Dicke des neuen Glasaufbaus beträgt hier ca. 15 mm, bei einem Ug-Wert von 0,9 W/m²K. Der historische Fensterrahmen wird durch die veränderte Glasdicke in der Glasfalztiefe angepasst und kann ansonsten erhalten bleiben. Weitere Informationen zum Forschungsprojekt: https://www.denkmalpflege.fraunhofer.de/de/forschen/forschung-projekte/energetische_ertuechtigung_historischer_glaeser-und-glasfenster.html

Positiv ist an dieser Lösung, dass durch den geringen Eingriff in die bestehende Bausubstanz der Fensterrahmen und die Anmutung des Fensters erhalten bleiben. Wenn die Bestandsscheibe für die Erweiterung zum Isolierglas weitergenutzt wird, besteht zudem eine hohe Ressourcenschonung.

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 5,8 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 0,9 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 2,0 Neues Fenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 0,0
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Fenstertyp Bestand Casement window
Verglasungsart Bestand Single
Verschattung Bestand NA
Ungefähres Einbaujahr 1960
Neuer Fenstertyp Casement window
Verglasungsart des neuen Fensters Double
Verschattung des neuen Fensters NA
Inneres Vorsatzfenster mit Metallrahmen oder Holzrahmen

Das neue, innenliegende Fenster aus Isolierglas erbringt eine hohe Energieeffizienzsteigerung. Wenn das Vorsatzfenster in eine ungedämmte Bestandswand eingesetzt wird, sitzt es niveaugleich raumseitig in der Bestandsmauer (Mischmauerwerk). Ein lotrechtes Ausgleichen der Wandoberfläche kann u. U. notwendig sein. Durch Laschen wird das Fenster direkt auf die Wand befestigt. Das Fenster kann komplett bis über den Sturzbogen geführt werden. Alternativ kann das Vorsatzfenster in die Dämmebene der Innendämmung einer Wand eingebaut werden. Die Befestigungslaschen sind hierbei allerdings an entsprechend großen Winkeln angeschweißt, um die Stärke der Dämmschicht auszugleichen. Schlitze an den Befestigungslaschen dienen als Justierungshilfe des Fensterrahmens. Nach der Montage wird mittels Dichtband luftdicht an die Wand angeschlossen und die Innendämmung an das Fenster angearbeitet. Das Fenster lässt sich durch einen Fensterflügel öffnen. Der obere Teil im Sturzbereich wird angepasst an die Bestandsöffnung, bspw. als festverglaster Segmentbogen ausgebildet.

Bei Einbau eines innenseitigen Fensters kann das Bestandsfenster komplett erhalten werden, da es keinerlei Verbindung zu den additiven Fensterelementen eingeht. Das historische Fenster wird gleichsam wie in einer Vitrine präsentiert.

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 5,8 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 1,3 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 2,0
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Fenstertyp Bestand Casement window
Verglasungsart Bestand Single
Ungefähres Einbaujahr 1960
Neuer Fenstertyp
Verglasungsart des neuen Fensters Double
Verschattung des neuen Fensters NA
Erweiterung zum Kastenfenster

Das bestehende Einfachfenster wird zum zweiflügligen Holz-Kastenfenster erweitert, indem der bestehende Fensterstock in die vorbereitete Fläche eingesetzt und luftdicht angeschlossen wird. Die Kastentiefe beträgt meist zwischen 95 bis 110 mm, und der Futterkasten ist mit Nutleisten am Bestandsfenster angebunden. Der Futterstock kann auf das Fensterbrett aufgesetzt und dieses somit erhalten bleiben. Im anderen Fall müsste auch im Bereich der verputzen Brüstung bestehende Substanz abgenommen werden, um das Kastenfenster fachgerecht einbauen zu können und zur optimalen Verbindung von Alt- und Neufenster sowie für die Möglichkeit, beide Fenster gut öffnen zu können. Die Profilgeometrie wurde hier bewusst schlank ausgeführt, um einer ähnlichen Optik wie die der vorhandenen Fenster zu entsprechen.

Der Ausbau zum Kastenfenster ist eine substanzschonende Lösung für die energetische Optimierung historischer Fenster. Der Einbau des Fensters erfolgt denkmalverträglich mit Stopfmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen. Aus Aspekten der Denkmalpflege und Ressourcenschonung sollte auf industriell hergestellte Schäume verzichtet werden.

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 5,8 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 1,3 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 2,0
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Fenstertyp Bestand Casement window
Verglasungsart Bestand Single
Ungefähres Einbaujahr 1960
Neuer Fenstertyp Box-type window
Verglasungsart des neuen Fensters Double
Verschattung des neuen Fensters NA
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] 0,0
Kastenfenster mit zwei Isolierglasebenen

Zusätzlich zur Erweiterung zum Kastenfenster kann die Scheibe am originalen Fenster energetisch optimiert werden. Durch eine Scheibenerweiterung kann die bestehende Scheibe weiter genutzt werden und trägt damit zum Erhalt originaler Substanz und Ressourcenschonung bei. Auch bereits zu Kastenfenster ertüchtigte Fenster erfahren durch eine Erweiterung der bestehenden Einfachscheiben des Bestandfensters zu einem Isolierglas eine zusätzliche energetische Verbesserung. Im Rahmen einer Untersuchung wurden die Fenster in eine innengedämmte Wand eingebaut, bei denen die Kastenfensterebene (ca. 130 mm Kastentiefe Glas zu Glas) bereits mit einem Wärmeschutzglas (UW 1,1W/m²K) ausgeführt ist. Nachträglich wurde die Einfachscheibe des außenliegenden Bestandfensters ausgebaut und durch eine zusätzliche Glasscheibe zu einem Isolierglas ertüchtigt. Die Dicke des neuen Glasaufbaus beträgt hier ca. 15 mm, bei einem Ug-Wert von 0,9 W/m²K. Der historische Fensterrahmen wird durch die veränderte Glasdicke in der Glasfalztiefe angepasst und kann ansonsten erhalten bleiben.

Durch eine Scheibenerweiterung kann die bestehende Scheibe weiter genutzt werden und trägt damit zum Erhalt originaler Substanz und Ressourcenschonung bei. Das Bestandsfenster ist zudem zum Kastenfenster mit Wärmeschutzverglasung erweitert. Das Bestandsfenster bleibt in seiner Art und Substanz erhalten. Lediglich die Anpassung des Glasfalzes für den Einsatz der stärkeren Isolierglasscheibe ist am historischen Fenster notwendig.

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 5,8 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 1,1 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 2,0 Neues Fenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 1,6
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Fenstertyp Bestand Casement window
Verglasungsart Bestand Single
Verschattung Bestand NA
Ungefähres Einbaujahr 1960
Neuer Fenstertyp Box-type window
Verglasungsart des neuen Fensters Double
Verschattung des neuen Fensters NA
Minimalinvasive Erweiterung zum Kastenfenster

Ein bestehendes Einfachfenster kann auch durch einen minimalinvasiven und äußerst substanzschonenden Eingriff energetisch optimiert werden. Das Bestandsfenster bleibt dabei nahezu unangetastet. Das Aufstellen eines neuen Fensterstocks auf ein Stein-Fensterbrett schafft eine Kastenfensterlösung, die allerdings nur durch zehn Dübelschrauben mit dem Bestandsfensterstock verbunden sind. Entsprechende Dichtbänder garantieren die Luftdichtigkeit im neuen Fensterstock. Wird eine Gummidichtung an der inneren Fensterebene eingebracht, verringern sich die Lüftungswärmeverluste. Dies bringt eine zusätzliche Einsparung an Heizenergie. Jedoch kann dadurch eine zusätzliche Belüftung erforderlich werden, um den hygrisch erforderlichen Mindestluftwechsel in Wohnräumen sicherzustellen. Die Grafik des Fraunhofer IBP zeigt das nachträglich eingebaute Kastenfenster ohne Eingriff in Wand und Fensterbrett mit berechnetem thermischen Feld (Wärmebrücken) im horizontlaen Schnitt. Die eingezeichneten Linien sind Kurven mit gleicher Temperatur (Isothermen). Die Wärmebrücken der Einbausituation des Fensters wirken sich erheblich auf die Wärmeverluste und Oberflächentemperaturen aus.

Diese substanzschonende Lösung bietet eine Variante zum klassischen Kastenfenster und ermöglicht den kompletten Erhalt der originalen Substanz (Fensterstock und Fensterbrett).

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 5,8 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 1,1 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 2,0
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Fenstertyp Bestand Casement window
Verglasungsart Bestand Single
Verschattung Bestand NA
Ungefähres Einbaujahr 1960
Neuer Fenstertyp Box-type window
Verglasungsart des neuen Fensters Double
Verschattung des neuen Fensters NA

Weitere Maßnahmen

ERDGESCHOSS

SONSTIGES

MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN

ERDGESCHOSS

Innerhalb eines Forschungsprojektes wurde die bestehende neuzeitliche Bodenplatte im Nordbau ausgebrochen, um einen homogenen Bodenaufbau für Messungen realisieren zu können. So wurde ein Bodenaufbau konzipiert, der 25 cm verdichtetes Glasschaumgranulat unter einer Bodenplatte vorsah. Bei Schürfarbeiten trat in 30 cm Tiefe ein historischer Ziegelboden aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zu Tage, der in einigen Teilen bereits beschädigt war. In Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege wurden die Ziegel geborgen und später als neuer Bodenbelag im Treppenhaus des Nordbaus wiederverwendet. Es folgte ein ca. 60 cm tiefer Aushub in den vier Räumen des Nordbaus. Mit einem Vlies wurden die Messräume im Bodenbereich und an den aufsteigenden Wänden ausgekleidet. Somit diente das Material als Trennschicht des neuen Bodenaufbaus, worauf das Glasschaumgranulat in zwei Schichten eingebracht und mit leichter Rüttelplatte auf ca. 25 cm verdichtet wurde. Darauf wurde anschließend eine neue Betonplatte gegossen. In einem zweiten Schritt wurde auch der restliche Teil des Bodenaufbaus in Nord- und ein Teilbereich des Kopfbaus auf vergleichbare Weise thermisch vom Erdreich entkoppelt und durch die Glasschaumgranulat-Schicht gedämmt. Im östlichen Teil des Kopfbaus wurde auf die Dämmschüttung ein Heizestrich eingebracht. Ausgenommen von der Ertüchtigung ist bis zum jetzigen Zeitpunkt der Boden des Werkstattbereichs, da hier weiterführende Pläne zu Forschungstätigkeiten seitens des Fraunhofer IBP bestehen.

Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurde die Bergung des historischen Bodenbelags beschlossen, da die Ziegel im Mittelbereich der Räume bereits starke Gebrauchsspuren aufwiesen und teilweise zerbrochen waren. Um den Gebäudeteil nutzbar machen zu können, war ein neuer Bodenaufbau unumgänglich. Da das Gebäude als Demonstrationsobjekt für energetische Maßnahmen in der Denkmalpflege dient, wurde der Dämmung mit Recycle-Material aus Glasschaumgranulat zugestimmt. Wären der Einfüllarbeiten wurde die statische Belastung der Rüttelarbeiten mit speziellen Sensoren und Messgeräten überprüft, sodass auf die Bausubstanz individuell reagiert werden konnte.

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Aufbau Boden/Kellerdecke im Bestand
Other - moderner Bodenbelag (Fliesen - OSB-Platten):
5 mm
Other - Schutt:
20 mm
Other - historischer Vollziegelboden:
7 mm
Solum - Erdreich:
15 mm
Aufbau Boden/Kellerdecke nach Sanierung
Concrete slab - Betonplatte:
7 mm
Insulation - Trittschalldämmung:
3 mm
Other - Bitumenschweißbahn:
1 mm
Concrete slab - Stahlbeton-Bodenplatte:
12 mm
Insulation - Glasschaumgranulat in Geovlies eingelegt:
25 mm
Solum - Erdreich:
15 mm
SONSTIGES

Dämmung der Geschossdecke mit unterschiedlichen Materialien (Hanf, Kokos, Perliteschüttung, Zelluloseschüttung, Holzfaser, Typha); Optimierung durch Trittschalldämmung im Obergeschoss des Kopfbaus unter historischer Bodendielen (Sylomerstreifen, schwimmend verlegte OSB-Platte, dämpfende Schicht auf Kork-Schaum-Granulatbasis); Zonierung des offenen Raums im Obergeschoss des Kopfbaus zu Veranstaltungszwecken; Einbau barrierefreier Elemente (Aufzug, Rampen); Brandschutzelemente und-Türen in Stahl-Glas- bzw. Holzausführung

Durch die Dämmung der obersten Geschossdecke kann eine thermische Hülle hin zum weiterhin hinterlüfteten Dach geschaffen und dadurch das Geschoss darunter für Veranstaltungen im Rahmen der Zentrumsarbeit genutzt werden. Das Dachwerk aus der Barockzeit kann somit sichtbar erhalten bleiben. Für die Dämmung wurden unterschiedliche Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet, wobei sich die Schüttungen am besten an die unebenen Kanten der Zerrbalkenebene anschmiegen. Eine wissenschaftliche Arbeit zu unterschiedlichen Varianten der Trittschalldämmung im Obergeschoss der Alten Schäfflerei favorisierte hinsichtlich der Dämmeigenschaften eine Bitumenbahn als dämpfende Schicht. Aus Gründen der Denkmalverträglichkeit fiel der Entschluss auf die zweitbeste gemessene Variante mit einer Schicht aus Kork. Der Aufzug wurde eingebaut, um das Zentrum zur barrierefreien Nutzung ausbilden zu können. Der Aufzug verbindet das Erd- und Obergeschoss des Kopfbaus. Eine Weiterführung in das Dachgeschoss wurde aus Denkmalaspekten unterlassen, um das barocke Dachwerk statisch nicht zu stören und keine übermäßigen Einbauten und Technik im Dachgeschoss verbauen zu müssen.

MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN

Es erfolgte ein erstmaliger Einbau einer Geschossdecke im Obergeschoss als Raumabschluss zum Dachraum. Bei der Fenstersanierung wurden nachträglich Fenstergummidichtungen eingebaut.

HVAC

HEIZUNG

LÜFTUNG

BRAUCHWARMWASSER

HEIZUNG

Vorhandene Einzelölöfen, die einige Räume vor allem im Obergeschoss der Alten Schäfflerei beheizten, wurden durch eine zentrale Warmwasserheizung mit Wandheizung sowie Heizkörpern ersetzt. Bereiche des Bodens gegen Erdreich wurden durch einen gedämmten Bodenaufbau mit Heizestrich ertüchtigt. Das Dachgeschoss des Kopfbaus ist als Kaltdach ausgebildet, das Dachgeschoss im angrenzenden Nordbau soll später noch ausgebaut und ebenfalls beheizt werden. Die Alte Schäfflerei ist an die Energiezentrale des Klosters angeschlossen und wird mit Fernwärme aus regenerativen Quellen (zum größten Teil Hackschnitzel) versorgt. Neben dem Hausanschluss und der Übergabestation der Fernwärme an das Gebäudesystem wurde eine aufwändige Verteilerstation für unterschiedliche Heizkreise mit jeweiligem Durchflussmesser installiert, um Varianten der Regulierung und des Zuschaltens von Heizkreisen zu ermöglichen. Die Verteilerstation versorgt die vier Messräume im Nordbau des Gebäudes, in denen Untersuchungen zu Wandheizungen laufen, sowie das komplette Heizsystem des Gebäudes. Neben dem flächendeckenden Heizsystem im Erdgeschoss und Obergeschoss des Kopfbaus sowie in den Aufgängen und Treppenhäusern, werden die Räumlichkeiten des bauphysikalischen Labors im Erdgeschoss des Nordbaus mit vier unterschiedlichen Wandheizungssystemen beheizt. Das Pilotprojekt im Rahmen der Forschungstätigkeiten des Fraunhofer-Zentrums Benediktbeuern wurde gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und befasste sich mit der wissenschaftlichen und bauphysikalischen Untersuchung vier unterschiedlicher Heizungssysteme: Strahlungsheizkörper, zwei wasserführenden Wandheizungssystemen und der Bauteiltemperierung. Weitere Informationen unter: https://www.denkmalpflege.fraunhofer.de/de/forschen/forschung-projekte/enob-wandheizungen.html

Das rudimentär vorhandene Versorgungsnetz, sei es hinsichtlich Heiz- oder Stromleitungen im Gebäude sowie die Zuführung in das Gebäude wurde zum überwiegenden Teil rückgebaut, stillgelegt und komplett neu installiert. Zusammen mit den Fachplanern, Denkmalpflegern und Handwerkern gab es während der gesamten Bauzeit immer wieder Abstimmungsbedarf bzgl. der denkmalgerechten Ausführung und bzgl. Vorgaben, die der Forschungstätigkeit des Fraunhofer IBP geschuldet waren. Neben der Einrichtung vier räumlich identischer Messräume im Nordbau der Alten Schäfflerei zur vergleichbaren Messung von Wandheizungssystemen in historischen Gebäuden wurde die Wärmeversorgung im Rahmen der Sanierung auf die Bedürfnisse des Nutzers hin erneuert bzw. erweitert und nach dem Stand der Technik umgesetzt.

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Heizungssystem nach Sanierung
Art der Heizung Nahwärmeversorgung
Brennstoff Biomass
Wärmeverteilung Wand- und Fußbodenheizung, Heizkörper
Nennleistung kW
LÜFTUNG

Im Zuge eines Forschungsprojektes zum Thema Innendämmungen wurde im Dachgeschoss des Kopfbaus eine Lüftungsanlage mit Feuchte- und Wärmerückgewinnung eingebaut, die für den Ausstellungsraum im Obergeschoss genutzt wird. Eine zweite kleinere Lüftungsanlage zur Belüftung der Sanitärräume ist mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Der Einbau im Technikraum des Obergeschosses ermöglicht die Zu- und Abluft über das hinterlüftete Dachgeschoss.

Der Einbau der Anlage wurde nach Abstimmung mit der Denkmalbehörde zwischen den zwei historischen Kaminen umgesetzt. Dabei wurde auf eine denkmalverträgliche Verlegung der Lüftungskanäle im Obergeschoss und Dachgeschoss sowie auf eine spezielle Aufhängung zur Entkopplung hin zu den Bodendielen und dadurch gegen eine Schallübertragung in das darunterliegende Geschoss geachtet. Die Kamine werden für die Zufuhr von Frisch- und den Abtransport von Fortluft der Lüftungsanlage genutzt und dadurch eine optimierte Verlegung der Zu- und Abluftrohre für einen geringen Platzverbrauch im historischen Dachraum mit bauzeitlicher Dachkonstruktion gewährleistet. Da die Frischluft der zweiten Lüftungsanlage für die Sanitärräume über das hinterlüftete Dachgeschoss gezogen und die Fortluft über die Traufe geführt wird, war der Einbau eines zusätzlichen Kamins im historischen Dachgeschoss und ein Durchbruch im Bereich der originalen Dacheindeckung nicht notwendig.

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Aufbau Bestandsdach Neues Lüftungssystem
Lüftungstyp Lüftungsanlage für unterschiedliche Gebäudebereiche (Sanitärräume im Erdgeschoss und Ausstellungsraum im Obergeschoss)
Type flow regime
Wärmerückgewinnung Ja
Feuchterückgewinnung Ja
Nennleistung kW
Elektrische Leistung kW
Regelung Volumenstrom auswählbar
BRAUCHWARMWASSER

Brauchwasser für Teeküche und Sanitärräume wurde im Zuge der Instandsetzung für die Nutzung des Gebäudes bereitgestellt.

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Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung
Typ decentral boiler
Brauchwasserspeicher Ja
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser Nein

ERNEUERBARE ENERGIE

Biomasse

Biomasse

Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurde die Alte Schäfflerei an die bestehende Nahwärmeversorgung des Klosters Benediktbeuern angeschlossen. Neben einer bestehenden Wasserkraftanlage (88 Kilowatt Leistung) am Kloster beinhaltet die Energiezentrale des Klostes eine Holzhackschnitzelheizanlage (Nennwärmeleistung von 900 Kilowatt) und eine solare Brauchwasser-Anlage (Solarthermie-Anlage). In der Energiezentrale sind zusätzlich zwei Heizöl-Kessel mit einer Nennwärmeleistung von 1120 kW bzw. 575 kW installiert, die mit moderner Low-NOx-Brennertechnik ausgerüstet sind. Weitere Informationen unter: https://www.zuk-bb.de/zuk/zentrum-fuer-umwelt-und-kultur/angebote/energiezentrale/energie-bilanz-und-weitere-infos-broschuere-down

Wärmetauscher und Hausanschluss im Technikraum im Erdgeschoss der Alten Schäfflerei

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Biomass System
Type Chips
Storage size
Origin of biomass
Overall yearly production kWh

Energieeffizienz

Energieeffizienz
Energieausweis Energiebedarfsberechnung nach DIN V 18599 (Energieausweis) Weitere Informationen unter: https://www.denkmalpflege.fraunhofer.de/de/wissen-sammeln-vermitteln/mediathek/informationsmaterial.html . Die Abschätzung und Methode zur Berechnung des Energieverbrauchs vor und nach der Sanierung ist in "Kilian et al (2021) The Alte Schäfflerei at Benediktbeuern Monastery – Conjunction of Architectural Conservation and Energy Performance Improvement in a Historic Buildings" beschrieben.
Freiwillige Zertifikate Nein
Energievrabrauch
Heizung
Primärenergie 151 kWh/m2.y
Energieverbrauch vor Sanierung 258,4 kWh/m2.y
Energieverbrauch nach Sanierung 29,9 kWh/m2.y

Primärenergie
Berechnungsmethode Steady state simulation (e.g. EPC, PHPP)
Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Ja
Energieverbrauch vor Sanierung 378 kWh/m2.y
Energieverbrauch nach Sanierung 151 kWh/m2.y
Gemessene Parameter
Raumklima
Type_of_monitoring: Continuous
Description: Das Raumklima wird mittels einer automatisierten Messanlage erfasst.

Außenklima
Type_of_monitoring: Continuous
Description: Das Außenklima wird mittels einer automatisierten Messanlage erfasst.

Umwelt

Treibhausgasemissionen
Methodology_used: Ableitung aus Berechnung nach DIN V 18599
Life Cycle Analysis
Methodology_used: Im Bereich der Fenstersanierung und dem Einsatz von Innendämmung im Kopfbau der Alten Schäfflerei wurden im Rahmen der jeweiligen Forschungsprojekte Lebenszyklusbetrachtungen und Untersuchungen zur Nachhaltigkeit durchgeführt. Weitere Informationen zu beiden Forschungsprojekten finden Sie unter: https://www.denkmalpflege.fraunhofer.de/de/forschen/forschung-projekte/enob-innendaemmungen.html und https://www.denkmalpflege.fraunhofer.de/de/forschen/forschung-projekte/energetische_ertuechtigung_historischer_glaeser-und-glasfenster.html
Transport and Mobility

Die Alte Schäfflerei als Teil der Klosteranlage Benediktbeuern im beschaulichen Oberbayern (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) ist durch das öffentliche Nahverkehrsnetz (Bahn, Autobahn...) sehr gut zu erreichen. Das Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern, das in der Alten Schäfflerei beheimatet ist, profitiert von der ausgezeichneten Infrastruktur des Klosters im Bereich der Gastronomie, Übernachtungs- und Tagungsmöglichkeit sowie einem umfangreichen Angebot an kulturellen Veranstaltungen (Basilika, Konzerte etc.) und Freizeitaktivitäten in der Natur der umliegenden Moorland- und Bergschaft.