Ritterhof
Niedersonthofener Straße 8
87448
Waltenhofen-Oberdorf, Deutschland
Architekt
Ansprechpartner
Other Information
Besuch des Naturkostladen möglich
Klimazone Dfb
Höhe über dem Meer 741 m ü.d.M.
Heizgradtage 3730
Kühlgradtage 47
Ensembleschutz:
Nein
Stufe der Unterschutzstellung:
Letzte Sanierung:
2016
Vorhergehende Sanierungen:
2005
zusätzliche Nutzung:
Offices
Gebäudebelegung:
Permanently occupied
Anzahl der Bewohner/Nutzer:
6
Gebäudetyp:
Detached house
Anzahl der Stockwerke:
3
Keller ja/nein:
Ja
Anzahl der beheizten Stockwerke:
3
Bruttogeschossfläche [m²]:
845,0
Thermische Gebäudehülle [m²]:
0,0
Volumen [m³]:
5000,0
NGF Berechnungsmethode:
NGF (de)
Außen:
Exposed woodwork
Innen:
Plastered (on substructure)
Dach:
Pitched roof
RENOVIERUNGS-PROZESS
Architektur
BESCHREIBUNG
Erhaltungszustand
DENKMALWERT
Ziel der Sanierung
Michael Felkner
Niedersonthofener Straße 8, 87448 Waltenhofen-Oberdorf
felkner@architekt-felkner.de
Tel.+498379/7468
Hygrothermische Bewertung WUFI (Wärme- und feuchteschutztechnische Simulation)
Life Cycle Analysis (LCA) -
Anderes Solartechnik, Bauteiltemperierung und Passivhaustechnik
SANIERUNGS-LÖSUNGEN
Außenwände
Verschindelte Wände des Wohnteils
Nordwand des Wohnteils
Wände der Einliegerwohnung
Bruchsteinmauern des Stalls
Wände der Scheune, heute Laden
Im Wohnhaus waren die östliche und südliche Außenwand des Holzblockbaus außen mit einem gut erhaltenen Schindelschirm verkleidet und deshalb wurde die Innenseite wurde gedämmt. Nach dem Aufbringen eines Windpapiers wurden raumseitig zwischen neuen Holzständern ca. 16cm flexible Holzweichfasermatten eingebaut, darauf Holzschalung, Lehmbauplattten, Wandstrahlheizung und Lehmputz. Dieser Aufbau hat beim Blocbau den Vorteil, dass Feuchtgkeit sowohl zum Raum als auch nach außen abtrockenen kann.
In der Stube blieben, als einzigem Raum im 360m² großen Wohnhaus, die beiden Außenwände ohne Dämmung, denn hier kam bei der Renovierung eine schöne alte Wandvertäfelung zum Vorschein, die erhalten werden sollte. Daher wurde beim Einbau der neuen Fenster und bei der Instandsetzung der Vertäfelung lediglich die Einddichtheit verbessert.
20mm
40 mm
160 mm
1 mm
160 mm
0 mm
20 mm
Die verputzte, nahezu fensterlose Nordseite des Gebäudes wurde außen mit Kanthözern aufgedoppelt, dazwischen mit 28 cm Zellulose ausgeblasen und außen mit Holzweichfaserplatte überzogen und mit einer senkrechten Holzschalung verkleidet.
Damit wurde kein charakteristisches Element des Gebäudes verloren, und Außendämmung ist bauphysikalisch einfacher umzusetzen.
0mm
0 mm
20 mm
280 mm
160 mm
0 mm
20 mm
Das Wiederkehr im Norden (heute: Einliegerwohnung) hatte eine außen holzverschalte Holzriegelkonstruktion. Davon blieben nach der Entkernung 9 Stützen übrig, zwischen welche, wie beim Neubau, neue Holzständerwände gestellt wurden, die auf der Raumseite eine aussteifende und luftdichte Beplankung mit OSB Platten erhielten. Außenseitig wurden die Ständer unter sägerauhen Lärchenholz-Schalung mit einer lateximprägnierten Holzweichfaserplatte beplankt. Raumseitig wurde eine Installationsebene vorgesehen und mit Sparschalung und Holz-Lehmplatten verkleidet. Anschließend wurden die Wände mit Lehm verputzt.
Der ehemalige Kuh- und Pferdestall sind aus ca. 60cm dickem Bruchsteinmauerwerk errichtet und transportierten mangels horizontaler Feuchtigkeitssperre massiv Feuchtigkeit aus dem Untergrund nach oben. Unterfangen und Einbau einer Feuchtigkeitssperre schieden wegen der labilen Statik aus, Injektionen schienen angesichts der Hohlräume zwischen den Bruchsteinen wenig erfolgversprechend. Zur Trockenlegung des Mauerwerks bliebe die sogenannte Bauteiltemperierung, bei welcher ganzjährig 30grädiges Wasser eine im Sockelbereich verlegtes Kupferrohr durchfließt.
Da nur ein geringer Teil des Mauerwerks Außenwand ist, ist der Wärmeverlust vertretbar.
Für den Ladenraum wurden die Außenwände komplett erneuert (in Stahlbeton bzw. Mauerwerk) und außen gut gedämmt.
0mm
0 mm
Fenster
Fenster Obergeschoss
Fenster Erdgeschoss
2008 wurden die Fenster im Obergeschoss auf 3-fach Verglasung ausgewechselt: eingebaut wurden naturbelassene Lärchenholzfenster, die sich in ihrer Teilung am Bestand orientieren. Der umlaufende Laibungsrahmen erlaubt es, die Schichten des Wandaufbaus dicht anzuschließen.
Die alten Fenster waren einfach verglast und es bildeten sich regelmäßig Eisblumen an den Fenstern.
Fenstertyp Bestand | Double window |
Verglasungsart Bestand | Single |
Verschattung Bestand | Outer shutter |
Neuer Fenstertyp | Double window |
Verglasungsart des neuen Fensters | Triple |
Verschattung des neuen Fensters | Der Ritterhof besitzt zum Teil starren Sonnenschutz und Klappläden. |
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] | 0,0 |
Im EG wurden die Fenster 2004 auf 2-fach Verglasung ausgetauscht.
Die alten Fenster waren einfach verglast und es bildeten sich regelmäßig Eisblumen an den Fenstern.
Fenstertyp Bestand | Double window |
Verglasungsart Bestand | Single |
Verschattung Bestand | Outer shutter |
Neuer Fenstertyp | Double window |
Verglasungsart des neuen Fensters | Double |
Verschattung des neuen Fensters | Der Ritterhof besitzt zum Teil starren Sonnenschutz und Klappläden. |
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] | 0,0 |
Weitere Maßnahmen
DACH
ERDGESCHOSS
MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN
Bei Erwerb des Ritterhofs war das Dach undicht und musste erneuert werden. 1989 wurde das Dach saniert - im ersten Ansatz ohne energetische Mapnahmen, und mit der Option die Dachräume in Zukunft nutzbar zu machen.
Mittlerweile wurde bei der Einliegerwohnung der Dachraum ausgebaut und die Dachschräge entsprechend mit 22 plus 8cm Dämmung versehen. In den anderen Bereichen bleibt die oberste Geschoßebene die thermische Hülle: Im Blockbau wurde die Decke zum nicht ausgebauten Dachgeschoss zwischen und unter den Balken mit Holzweichfaserplatten gedämmt, die Decke über Laden und Büro ebenfalls mit 20-26 cm Dämmung versehen.
0 mm
Im Stall wurde der Boden aus Holz wurde entfernt, das Erdreich wurde bis auf die Fundamentsohle abgetragen, eine Betonbodenplatte mit 20cm Wärmedämmung eingebaut und darüber wurde ein Bodenbelag aus OSB-Platten errichtet. Äquivalent wurde mit dem gewachsenen Boden der Scheune beim Ausbau des Ladens vorgegangen.
Der Fehlboden der Holzbalkendecke über dem Naturkeller (unter dem Wohnhaus) wurde erneuert und wieder mit einem feuchtigkeitsregulierenden Lehmschlag versehen, wobei der verbliebene Hohlraum zur Dämmung mit Hobelspänen aufgefüllt und darüber eine luftdichtende Ebene aus Holzweichfaserplatten eingezogen wurde. Als Fußboden wurden durchweg Massivholzdielen verlegt.
Bei allen Maßnahmen wurde auch Augenmerk auf die Luftdichtheit gelegt, insbesondere am Übergang von einer Komponente zur anderen Dies sei hier am Bespiel der Einliegerwohnung aufgezeigt: Während der Renovierung wurde zwischen den Stützen neue Holzständerwände gestellt, die auf der Raumseite eine aussteifende und luftdichtende Beplankung aus OSB-Platten erhalten. Für den Fußboden wurden auf der Ziegelkappendecke Balken verlegt, deren Zwischenräume mit Hobelspänen gefüllt sind. Als Trägermaterial für den weiteren Fußbodenaufbau dienen auch hier OSB-Platten. So entstand eine rundum aussteifende und dichte Hülle. Allerdings schmälern die Durchstoßpunkte von drei tragenden Balken der Dachkonstruktion das Ergebnis des Luftdichtheitstest, denn die Risse in den alten Balken waren einfach nicht 100% dicht zu kriegen.
HVAC
HEIZUNG
LÜFTUNG
BRAUCHWARMWASSER
Am Anfang wurde der Ritterhof lediglich mit Einzelöfen beheizt. 1998 wurde eine Gastherme mit Wandstrahlheizung im gesamten Gebäude eingebaut. Im Sockelbereich der Steinmauern im Bereich des Architekturbüros wurden zwei nicht isolierte Kupferrohe (Vor- und Rücklauf, 18mm Durchmesser) verlegt, die das ganze Jahr über 30°C warmen Heizungswasser durchflossen. 2000 wurde die Gastherme durch einen Scheitholzkessel ersetzt. 2018 wurde der Scheitholzkessel durch einen Pelletskessel mit optimierten Speicher ausgetauscht. Im Wohnhaus sind die Küche und die Stube nicht an die zentrale Beheizung angeschlossen, da es dort einen Grundofen gibt.
In der Küche der Einliegerwohnung befindet sich ein raumluftunabhängiger Greithwald-Herd mit Wärmetauscher, der in der Heizperiode den Aufstellraum heizt und gleichzeitig das Kochen und Backen ermöglicht. Überschüssige Wärme wird in den Speicher geführt und gelangt über die Wandstrahlheizflächen in die übrigen Räume, so dass die Mieter im Winter nur jeden zweiten Abend Feuer machen müssen.
Heizungssystem nach Sanierung | zusätzliches Heizungssystem nach Sanierung | |
---|---|---|
Art der Heizung | Boiler | Stove |
Brennstoff | pellets | Wood |
Wärmeverteilung | Radiating wall | Air |
Nennleistung | 32 kW | kW |
Auch lüftungstechnisch sind die einzelnen Gebäudebereiche unterschiedlich ausgestattet: Die Einliegerwohnung, generell mit Passivhauskomponenten saniert, hat eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Das Architektrubüro wird derezit natürlich belüftet (4-5 Personen auf 100m²), eine üftungsanlage wurde aber mitgedacht und ist leicht nachrüstbar.
Im Laden erlaubt der in der Wand eingebaute 36W Ventilator während des Sommers in den Morgenstunden die überschüssige Wärme aus dem Verkaufsraum abzuführen und über eine Zuluftöffnung auf der Nordwestseite kühle Luft anzusaugen.
Aufbau Bestandsdach | Neues Lüftungssystem |
---|---|
Lüftungstyp | Je nach Teilbereich |
Type flow regime | NA (Natural) |
Wärmerückgewinnung | Nein |
Feuchterückgewinnung | Nein |
Nennleistung | - kW |
Elektrische Leistung | kW |
Regelung | - |
Zu Beginn der Renovierungsmaßnahmen besaß der Ritterhof kein Anschluss an die Kanalisation.
Heute erfolgt die Erwärmung des Wassers erfolgt überwiegend über den Pelletskessel, wobei eine Solaranlage die Erwärmung unterstützt und im Sommer den Großteil deckt.
Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung | |
---|---|
Typ | with heating system |
Brauchwasserspeicher | Ja |
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser | Nein |
ERNEUERBARE ENERGIE
Solarthermie
Photovoltaik
Biomasse
1998 bekam der Ritterhof die erste Solaranlage mit 20 m² und Pufferspeicher (1700l) wmit das Architekturbüro mit einem solaren Deckungsanteil von ca 70% beheizt wird. 2008 wurde diese im Rahmen der Sanierung des Wohnhauses auf 40m² vergrößert, der Pufferspeicher auf 4850 Liter (wozu der obsolete Gastank umfunktioniert wurde). Die Einliegerwohnung besitzt eigene Solaranage mit einer Fläche von 12m² Solarpaneelen und 700l Pufferspeicher, welche den Warmwasserbedarf außerhalb der Heizperiode komplett deckt.
Die Solaranlage ist auf dem nur wenig geneigten Dach kaum sichtbar.
SolarThermal System | |
---|---|
Type | Flat collector |
Collector area | 52,0 m² |
Elevation angle | 35,0 |
Azimuth | 0,0 |
Overall yearly production | 0,0 kWh |
Heating_contribuition | 0,0 kWh |
DHW contribuition | 0,0 kWh |
Cooling contribuition | 0,0 kWh |
2004 kam eine PV-Anlage mit 4,4 kWp und 2008 kam eine weitere mit 9,68 kWp aufs südliche Dach.
Der Verbrauch an elektrischer Energie ist in etwa deckungsgleich mit den Erträgen aus der installierten Photovoltaikanlage, welcheDer Verbrauch an elektrischer Energie ist in etwa deckungsgleich mit den Erträgen aus der installierten Photovoltaikanlage, welche auf dem nur wenig geneigten Dach kaum sichtbar ist.
Photovoltaic System | |
---|---|
Type | |
Collector area | 90,0 m² |
Total nominal power | 14,0 kW |
Elevation angle | 35,0 |
Azimuth | 0,0 |
Overall yearly production | 15000,0 kWh |
Heating contribuition | 0,0 kW |
DHW contribuition | 0,0 kW |
Cooling contribuition | 0,0 kW |
Lighting contribuition | 0,0 kW |
Hauptheizung des Gbäudes ist eine Pelletsheizung
Im Wohnbereich werden Stube und Küche über Grundofen und Kachelofen beheizt.
Die Einliegerwohnung hingegen wird über den Greithwaldherz beheizt (einheizen jeden zweiten Tag, siehe HVAC)
Biomass System | |
---|---|
Type | Pellet |
Storage size | |
Origin of biomass | |
Overall yearly production | 42750,0 kWh |
Energieeffizienz
Freiwillige Zertifikate 2007 wurde der Ritterhof mit dem 1.Platz des KfW-Energieeffizienzpreis "Energetische Modernisierung von gewerblich genutzten Gebäuden" ausgezeichnet. Architekturbüro im 3-Liter-Standard - 33kWh/m²a solare Deckung 70%. Naturkostladen: keine Heizenergie als Laden, 33kWh/m²a bei Wohnnutzung. Einliegerwohnung mit Passivhaustechnik im 3-Liter Standard: dena MOdellvorhaben Faktor 10 Sanierung.
Berechnungsmethode Derived from energy bills
Energieverbrauch nach Sanierung 60 kWh/y
Primärenergie
Berechnungsmethode Derived from energy bills
Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Ja
Energieverbrauch nach Sanierung 12 kWh/m2.y
Raumklima
Durch die Renovierung sind die Räume mittlerweile gleichmäßig warm, wegen der gut gedämmten Kellerdecke. Die Wandstrahlheizungen auf den gut gedämmten Außenwänden in Verbindung mit dem Lehmputz schafft eine besonders angenehme Atmosphäre.
Um eine gute Luftqualität zu erreichen muss regelmäßig gelüftet werden, da keine Lüftungsanlage vorhanden ist und die neuen Fenster luftdicht sind.
Das Haus ist in schallschutztechnischer Hinsicht nicht vergleichbar mit einem Neubau (in Holzbauweise).
Kosten
Diverse Förderung für die Renovierung. Von der dena (Deutsche Energie-Agentur) erhielt der Architekt 2005 für die Sanierung der Einliegerwohnung und der Wiederkehr über dem ehemaligen Pferdestall einen Zuschlag.
Nein