Bauernhaus Straub
87527
Sonthofen, Deutschland
Architekt
Ansprechpartner

Klimazone transition region between marine and continental climate
Höhe über dem Meer 890 m ü.d.M.
Heizgradtage 4398
Kühlgradtage 0
Ensembleschutz:
Nein
Stufe der Unterschutzstellung:
Letzte Sanierung:
2018
Vorhergehende Sanierungen:
0
zusätzliche Nutzung:
NA
Gebäudebelegung:
Permanently occupied
Anzahl der Bewohner/Nutzer:
10
Gebäudetyp:
Detached house
Anzahl der Stockwerke:
2
Keller ja/nein:
Ja
Anzahl der beheizten Stockwerke:
2
Bruttogeschossfläche [m²]:
664,91
Thermische Gebäudehülle [m²]:
831,1
Volumen [m³]:
1404,6
NGF Berechnungsmethode:
NGF (de)
Außen:
Exposed woodwork
Innen:
Exposed woodwork
Dach:
Pitched roof








RENOVIERUNGS-PROZESS
Architektur
BESCHREIBUNG
Erhaltungszustand
DENKMALWERT
Ziel der Sanierung
Michael Felkner
Niedersonthofener Straße 8, 87448 Waltenhofen-Oberdorf
SANIERUNGS-LÖSUNGEN
Außenwände
Blockwand, außen gedämmt
Blockwand, innen gedämmt; zwischen Veranda und Wohnung
Scheunenwand
Der Blockbau des Hausstocks wird auf der Außenseite wärmegedämmt: insgesamt 24 cm Zellulosedämmung werden zwischen die aufgelatteten Konstruktionshölzer eingeblasen. Den Abschluss bildet eine 6 cm starke lateximpregnierte Holzfaserplatte, die auch verputzt hätte werden können im konkreten Fall aber verschindelt wurde.
Die Materialwahl des Innenputzes (Lehmputz), der Dämmung (Cellulosedämmung und Holzfaserplatten) und der Fassade (Holzschindeln) ist sehr nachhaltig, passt sich dem Bestand an und garantiert eine verlängerte Lebensdauer der vorhandenen Wand.
15 mm
140 mm
20 mm
30mm
140 mm
240 mm
60 mm
Die Blockwand zur Veranda wird mit 20 cm Holzfaserplatte innen gedämmt und ebenfalls mit Lehmputz abgeschlossen.
Dadurch ist es möglich, die historischen Materialien hin zur Veranda sichtbar zu belassen. Die Positionen der Veranda orientiert sich am vorhandenen Zugang und ersetzen die Waschküche und die Lagerräume.
15 mm
160 mm
30mm
200 mm
160 mm
Zusätzliche Holzständerwand vor den bestehenden Stützen mit 28 cm Zellulosedömmung und je 6 cm Holzfaserdämmplatten an beiden Seiten. Die innere Holzfaseplatte dient auch als Installationsschicht, die anschließende OSB-Platte als Dampfbremse. Zum Innenraum ist die neue Konstruktion zum Großteil verputz, außen wieder mit senkrechter Holzschalung versehen.
Das historische Riegelwerk sowie der besondere Dachstuhl bleiben von innen komplett sichtbar und erlebbar. Auch diese Bauteile bleiben durch die vorgestellte Holzständerwand vor Kälte und Witterung geschützt.
200 mm
20 mm
30mm
60 mm
15 mm
280 mm
60 mm
Fenster
Fenster in der Scheune
Fenster im Hausstock, EG Kastenfenster Nordseite
Fenster im Hausstock
Erhaltene originale Fenster
Neues Fenster mit Dreifachverglasung
Vorher hier kein Fenster vorhanden
Fenstertyp Bestand | Vorher hier kein Fenster vorhanden |
Verglasungsart Bestand | Vorher hier kein Fenster vorhanden |
Verschattung Bestand | NA |
Neuer Fenstertyp | Sliding window |
Verglasungsart des neuen Fensters | Triple |
Verschattung des neuen Fensters | NA |
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] | 0,53 |
Neues Fenster mit Dreifachverglasung
Die Kastenfenster wurden durch zweiflüglige Fenster mit Holzrahmen und Sprossung ersetzt. Deren Gestaltung ist an der ehemaligen Fensterteilung der Kastenfenster orientiert.
Fenstertyp Bestand | Box-type window |
Verglasungsart Bestand | Single |
Verschattung Bestand | Outer shutter |
Ungefähres Einbaujahr | 1940 |
Neuer Fenstertyp | Double window |
Verglasungsart des neuen Fensters | Triple |
Verschattung des neuen Fensters | Outer shutter |
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] | 0,53 |
Neue Fenster mit Dreifachverglasung
Generell sind die historischen Fenster je nach Ausrichtung mit unterschiedlicher Teilung versehen. Dabei lehnt sich die Gestaltung aller neuen Fenster im Hausstock an der der Nordseite an. Die Fenster wurden durch zweiflüglige Fenster mit Holzrahmen und Sprossung ersetzt.
Fenstertyp Bestand | Double window |
Verglasungsart Bestand | Single |
Verschattung Bestand | Outer shutter |
Ungefähres Einbaujahr | 1900 |
Neuer Fenstertyp | Double window |
Verglasungsart des neuen Fensters | Triple |
Verschattung des neuen Fensters | Outer shutter |
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] | 0,53 |
In einigen Bereichen wurden die originalen Fenster erhalten: In der Loggia zum Beispiel wo eine Verbesserung der thermischen Eigenschaften nicht nötig war.
Auch im Giebel an der Westwand wurden die originalen Fenster repariert und erhalten und um eine zusätzliche Fensterebene innen ergänzt
Fenstertyp Bestand | Sash window |
Verglasungsart Bestand | Single |
Verschattung Bestand | NA |
Neuer Fenstertyp |
Weitere Maßnahmen
DACH
ERDGESCHOSS
SONSTIGES
MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN
Der bestehende Dachstuhl wurde belassen und neue Sparren sowie eine Aufsparrendämmung aufgebracht.
Die Dachform des Allgäuer Flachdachs wurde erhalten, ebenso wie die Konstruktion des alten Dachstuhls. Dieser wurde für den Wohnraum darunter durch den Abbruch der Zwischendecke erlebbar gemacht. Die Sparren wurden größtenteils ausgetauscht und sind aufgrund der Aufsparrendämmung ebenfalls von innen sichtbar.
20 mm
30 mm
140 mm
2 mm
60 mm
280 mm
15 mm
Um die geringe Raumhöhe in den bestehenden Räumen im Kellergeschoss und im Erdgeschoss zu erhöhen, wurde der Kellerboden sowie die Kellerdecke abgesenkt. Letztere stellt die thermische Hülle von den darüberliegenden Wohngeschossen dar und wurde deshalb ausgedämmt.
Durch diesen massiven Eingriff und die Aufgabe der Originalsubstanz wurde das Erdgeschoss erst den heutigen Anforderungen gerecht. Deshalb ist diese Maßnahme vertretbar.
180 mm
40 mm
24 mm
200 mm
20 mm
30 mm
20 mm
Der Längsschopf an der Südseite wurde zu Loggias umgestaltet, welche nun der Erschließung dienen und einen überdachten Außenraum mit viel Aufenthaltsqualität bieten.
Die heute nicht mehr notwendige landwirtschaftliche Nutzung im Längsschopf wurde durch die Erschließung und Aufenthaltsmöglichkeit in den Loggias ersetzt. Dadurch entsteht ein Mehrwert für diesen Bereich und die Erschließungsstruktur mit dem Haupteingang an der Südseite bleibt erhalten.
Blower Door Test wurde (noch) keiner gemacht, aber in der Planungsphase ein Luftdichtigkeitskonzept, das auch sauber durchgezogen wurde - nicht zuletzt durch stete Präsenz des Architekten vor allem in der Endphase des Innenaufbaus. Da nicht alle Bereich verputz sind, folgt die luftdichte Ebene nicht wie sonst oft üblich dem Inneputz, sondern im Wesentlichen den Dampfbremsen - im Dach und in den meisten Außenwände- die jeweils gut aneinander angeschlossen wurden. Problempunkt blieb der Übergang vom außen gedämmten Bereich der Blockwand zum innen gedämmten (zur Veranda hin).
HVAC
HEIZUNG
BRAUCHWARMWASSER
Die vorhandenen beiden Öfen im Erdgeschoss finden im Obergeschoss ihren neuen Platz, sind aber nicht mehr die Hauptwärmequelle. Dies übernimmt nun der Pelletheizkessel mit Unterstützung durch Solarmodule. Auch die vorher nicht existente Warmwasserbereitung wird nun hierüber abgedeckt.
Dass die historischen Öfen erhalten wurden und weiter genutzt werden, verleiht dem gesamten Gebäude Authentizität. Durch die Nutzung von Biomoasse schneidet das Gebäude auch primarenergetische sehr gut ab: Vom Heizwärmebedarf für die Raumwärme von 13'350 kWh (siehe Bilanz als Grafik und Tabelle), der incl. Verluste und Hilfsenergie in einen Endenergiebedarf von 15'464 kWh resultiert, bleiben nur 4'200 kWh Primärenergiebedarf - das entspricht 7.4 kWh/m².
Heizungssystem nach Sanierung | zusätzliches Heizungssystem nach Sanierung | |
---|---|---|
Art der Heizung | Stove | NA |
Brennstoff | Biomass | Solar energy |
Wärmeverteilung | Radiating wall | Radiating wall |
Nennleistung | 18,0 kW | kW |
Die Warmwassererzeugung übernimmt im Sommer die Solaranlage, im Winter unterstützt der Pelletskessel. In einem sanierten Gebäude wie diesem, macht die Trinkwassererwärmung gut ein Drittel des Endenergiebedarfs aus.
Da das Dach sehr flach geneigt sind, sind die Solarmodule von unten kaum sichtbar.
Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung | |
---|---|
Typ | with heating system |
Brauchwasserspeicher | Ja |
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser | Nein |
ERNEUERBARE ENERGIE
Solarthermie
Photovoltaik
Im Zuge der Sanierung wurde eine Solaranlage auf dem Dach installiert, die die Warmwasserbereitung unterstützt.
Da das Dach sehr flach geneigt sind, sind die Solarmodule von unten kaum sichtbar, wodurch das Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt wird. Außerdem senkt die Solaranlage den Primärenergiebedarf, wodurch das Gebäude nachhaltiger genutzt werden kann.
SolarThermal System | |
---|---|
Type | Flat collector |
Collector area | 12,0 m² |
Elevation angle | 15,0 |
Azimuth | 0,0 |
Overall yearly production | 3106,09 kWh |
Heating_contribuition | 0,0 kWh |
DHW contribuition | 3106,09 kWh |
Cooling contribuition | 0,0 kWh |
Im Zuge der Sanierung wurde eine PV-Anlage auf dem Dach installiert, welche Strom produziert.
Wie die Solarmodule sind die PV-Module von unten kaum sichtbar, wodurch das Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt wird. Außerdem senkt die Solaranlage den Primärenergiebedarf, wodurch das Gebäude nachhaltiger genutzt werden kann.
Photovoltaic System | |
---|---|
Type | NA |
Collector area | m² |
Elevation angle | 15,0 |
Heating contribuition | 0,0 kW |
DHW contribuition | 0,0 kW |
Cooling contribuition | 0,0 kW |
Energieeffizienz
Freiwillige Zertifikate KfW-Effizienzhaus 55
Berechnungsmethode Steady state simulation (e.g. EPC, PHPP)
Energieverbrauch nach Sanierung 47,3 kWh/m2.y
Primärenergie
Berechnungsmethode Steady state simulation (e.g. EPC, PHPP)
Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Ja
Energieverbrauch nach Sanierung 12,3 kWh/m2.y
Raumklima
Die angestrebte Temperatur für die Innenräume beträgt 20 ° C.
Es herrscht eine gute Luftqualität.
Die Positionen und Größen der Fenster im bestehenden Hausstock wurden so übernommen, wodurch der Lichteinfall in die Räume der vorherigen Situation ähnelt. In der ausgebauten Scheune hingegen wurden zeitgemäße, großflächigere, bodentiefe Fenster verbaut, was die Räume hell und freundlich macht.
Der akustische Komfort ist angenehm.
NA
Kosten
Die Kostenaufstellung von 930'000,-€ schließt sowohl die energetische Sanierung (mit 530'000,-€) als auch die Anpassung an altersgerechtes Wohnen (mit 400'000,-€) ein und zwar incl. Mehrwertsteuer von 19%. Folgenden Förderungen konnten genutzt werden: 1.) Förderung aus KfW-Programm Energieeffizient sanieren: 3x120'000,- zu 0,75% Zins, 10 Jahre Festzins und 144'000,- Tilgungsszuschuss (dank Erreichen von KfW Effizienhaus 55. 2.) Förderung aus KfW-Programm Altersgerecht Umbauen: 3x50'000,- zu 0,75% Zins, 10 Jahre Festzins 3.) Bafa-Förderung Heizung: ca. 20'000,-€ Investitionszuschuss 4.) KfW-Programm Baubegleitung 4'000,- € Förderung 5.) Landkreis Programm Baubegleitung 4'000,-€ Förderung. Neben dem günstigen Zinssatz kamen also ca. 172'000,-€ vom Staat.
1640,- € (per m2)
Amount includes: Die Kostenaufstellung von 930'000,-€ schließt sowohl die energetische Sanierung (mit 530'000,-€) als auch die Anpassung an altersgerechtes Wohnen (mit 400'000,-€) ein und zwar incl. Mehrwertsteuer von 19%.
Cost of energy related interventions:
930,-€ (per m2)
Amount includes: Dieser Wert enthält nicht nur die Zusatzkosten für die energetische Sanierung, sondern die gesamten Investitionen in im Zusammenhang mit der energetiscen Sanierung stehen, also auch alle eh notwenidgen Reparaturen und Instandsetzungsmaßnehmen.
Nein