Sankt Christoph

Sankt Christop

85643

Steinhöring, Deutschland

Architekt

Architekturbüro Lindner
Am Pfründeweg 5, 85457 Wörth

Besitzer


Bewohner


Ansprechpartner

Ahmed Khoja, Alicia Davis
Munich University of Applied Science
ahmed.khoja@hm.edu, alicia_maria.davis@hm.edu

Other Information

Foto von Reinhard Lindner
Der 1779 errichtete Bauernhof bestand aus einem Wohn- sowie einem Tennen- und Stallbereich. Der Einfirsthof war einer der ersten Bauernhöfe in Bayern, die unter Denkmalschutz gestellt wurden. Die Elektrik stammte zum Teil noch aus den Anfängen der Elektrifizierung und es wurde mit einem Öleinzelofen und einem Holzherd geheizt. Ziel war es, den ehemaligen Bauernhof denkmalgerecht und energetisch zu sanieren und dabei den Charakter und die Substanz des historischen Gebäudes zu erhalten. Während der alte Wohnteil heute für Feriengäste genutzt wird, wurde in den ehemaligen Tennen- und Stallbereich ein neues Wohnhaus mit Abstand zur alten Gebäudehülle hineingebaut.
Energieeffizienz
76,53 kWh/m2.y

Klimazone warm temperate, fully humid, warm summer

Höhe über dem Meer 519 m ü.d.M.

Heizgradtage 3730

Kühlgradtage 47

Unterschutzstellung denkmalgeschützt

Ensembleschutz:
Nein

Stufe der Unterschutzstellung:
the building is classified as a historical monument

Baualter 1700-1800

Letzte Sanierung:
2019

Gebäudenutzung Residential (rural)

zusätzliche Nutzung:
NA

Gebäudebelegung:
Permanently occupied

Anzahl der Bewohner/Nutzer:
3

Gebäudefläche Nettogeschossfläche [m²]: 237,0

Gebäudetyp:
Einfirsthof

Anzahl der Stockwerke:
2

Keller ja/nein:
Nein

Anzahl der beheizten Stockwerke:
2

Bruttogeschossfläche [m²]:
325,0

Thermische Gebäudehülle [m²]:
640,0

Volumen [m³]:
1270,0

NGF Berechnungsmethode:
NGF (de)

Bauart
Erdgeschoss: Mauerwerk, Obergeschoss: Binder mit Bundwerk Fassade

Außen:
Erdgeschoss: verputzt, Obergeschoss: Holz-Bundwerk

Innen:
Erdgeschoss: verputzt, Obergeschoss: keine Innenwandverkleidung

Dach:
Pitched roof

+ MEHR - WENIGER
Foto von Reinhard Lindner
Foto von Reinhard Lindner
Foto von Andrea Mittermeier
Foto von Andrea Mittermeier
Foto  von Andrea Mittermeier
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Foto von Max Kopp
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Foto von Andrea Mittermeier
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Foto von Max Kopp
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Foto von Andreas Poost
Foto von Andreas Poost
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Foto von Andreas Poost
Foto von Andreas Poost
Foto von Andreas Poost
Foto von Andreas Poost

RENOVIERUNGS-PROZESS

Architektur

BESCHREIBUNG

Der Einfirsthof wurde im Jahre 1779 errichtet und diente als Bauernhof, bestehend aus einem Wohnbereich, einer Scheune, einer Tenne und einem Heuboden. Die Gebäudelänge beträgt rund 30,5m, die Gebäudetiefe ca. 10m und die Höhe bis zum First misst in etwas 7,1m. Während die Fassaden des massiv errichteten Erdgeschosses mit einem Kalkanstrich beschichtet sind, wurde die Holzkonstruktion des Obergeschosses mit Holzlatten und Holzschindeln verkleidet und präsentiert mit dem sogenannten Zierbund traditionelle Handwerkskunst aus der Region.
Städtebaulicher Kontext
Das Haus liegt im Ortskern des Dorfes St. Christoph unmittelbar am Fuße des steil zur Kirche hin ansteigenden Hanges im Westen

Erhaltungszustand

Erhaltungszustand der Gebäudehülle
In der Vergangenheit vorgenommene bauliche Eingriffe haben teilweise gravierende Folgen für das statische System verursacht.
Haustechnische Anlagen vor Sanierung
Der östliche Gebäudeteil wurde vor der Sanierung als Wohnteil genutzt und war mit allen notwendigen Hausanschlüssen versehen.

DENKMALWERT

ERHALTENSWERTE ELEMENTE
Das gemischte Mauerwerk, die Bundwerks-Konstruktion, sowie die Dachbinder wurden erhalten und nachgerüstet.
Denkmalwert und wie er bestimmt wurde
Eine Untersuchung zeigte, dass das Wohnstallhaus ab 1779/1780 errichtet wurde. Der erste Bestand des Hauses erfuhr im Verlauf des 19. Jahrhunderts bis etwa in das erste Viertel des 20. Jahrhunderts eine Reihe von baulichen Veränderungen. Sie waren teilweise sehr gravierend, wie der vermutete Austausch der Holzkonstruktion im Erdgeschoss gegen Wände aus Mauerwerk. Gleichzeitig läßt sich feststellen, daß die baulichen Veränderungen im weiteren Verlauf weniger einschneidend waren. Sie stehen in der Reihe von kontinuierlichen Anpassungen an die Anforderungen für die landwirtschaftliche Nutzung und den Wohnkomfort. Trotz dieser kontinuierlichen lokalen Maßnahmen, ist das Haus in den wesentlichen Bereichen von eindrucksvoller bauhistorischer Aussagekraft. Insbesondere noch erhaltenen bauzeitlichen Türen mit den originalen Beschlägen, der nur wenig veränderte Blockbau mit erhaltener Oberfläche, das Bundwerk mit den bauzeitlichen, verzierten Brettern und viele weitere Details erlauben den Blick auf ein Bauernhaus des späten 18. Jahrhunderts. Das Bauernhaus ist eines der ersten, welches unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Ziel der Sanierung

Renovation
Ziel der Sanierung was der Erhalt des Baudenkmals und der Einbau einer Wohneinheit unter denkmalpflegerischen Aspekten. Die Fenster wurden auf Basis der Vorgaben des Denkmalamtes nachgebaut. Zudem wurden im ehemaligen Wohnbereich die Fenster auf das ursprüngliche Maß verkleinert (die Fenstergrößen waren bei vorhergehenden Sanierungen verändert worden). Die neuen Fenster sind dreifachverglast und hat somit positive Auswirkungen auf die Energieeffizienz des Gebäudes. Um die Lichtverhältnisse und Luftqualität im Obergeschoss zu verbessern, wurden einzelne Holzbretter der äußeren Fassade durch drehbare Glasscheiben ersetzt.
Gab es eine Änderung der Nutzung?
Der Stall, die Tenne, sowie das Heulager wurden zu Wohnraum umgenutzt.
Was the intervention planned following a step-by-step approach?
In Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege wurde ein Sanierungskonzept entwickelt.
Gewonnen Erkenntnisse / besondere Erfahrungen
Ungeplante Arbeiten und Änderungen während dem Sanierungsprozess erfordern einen hohen Grad an Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde.
Beteiligte Akteure
Öffentliche Hand
district administration of Ebersberg
Eichthalstraße 5, 85560 Ebersberg
Architekt
Architekturbüro Lindner
Am Pfründeweg 5, 85457 Wörth
Berater Denkmalpflege
Dr. Sahler (Bavarian state office for the preservation of monuments)
Hofgraben 4, 80539 München
Energieberater
Martin Tauchmann
Bräubogen 5, 83539 Forsting
Statiker
Martin Tauchmann
Bräubogen 5, 83539 Forsting
Andere
Bavarian state office for the preservation of monuments
Hofgraben 4, 80539 München
Eingesetzte Software/Berechnungstools
Folgte die Sanierung einer spezifischen Methode? Nein
Energiebilanz EnEV calculation as per DIN 4108-6 and DIN 4701-10
Anderes dimensionally correct measurement, damage mapping, pollutant analysis

SANIERUNGS-LÖSUNGEN

Außenwände

Massivbau

Massivbau

Im Zuge der Renovierungen wurde das Mauerwerk im Erdgeschoss verputzt. Die neuen Wände im Inneren wurden in Holzbauweise und mit Holzfaserdämmung errichtet.

Einbau eines neuen Baukörpers im ehemaligen Stall- und Tennenbereich innerhalb der bestehenden Gebäudehülle. Die Aussenfassade bleibt erhalten.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 1,3 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,58 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Plaster - lime plaster:
30 mm
Brick - mixed brick-work :
500 mm
Plaster - lime plaster:
30 mm
Aufbau sanierte Wand
Plaster - insulating plaster on the basis of lime:
50mm
Brick - mixed brick-work :
500 mm
Plaster - insulating plaster on the basis of lime:
30 mm
Painting (frescoes) - painting on the basis of lime:
0 mm


Fenster

Holzfenster

Holzfenster

Im Zuge der Sanierung, wurden neue Holzfenster, sowie Metallfenster eingebaut.

Im Erdgeschoss des ehemaligen Wohn- und Stallbereichs: Die Fenster wurden auf Basis der Vorgaben des Denkmalamtes nachgebaut. Zudem wurden im ehemaligen Wohnbereich die Fenster auf das ursprüngliche Maß verkleinert (die Fenstergrößen waren bei vorhergehenden Sanierungen verändert worden). Die Verkleinerung der Fensteröffnung hatte nur geringfügige Ausweikungen auf die Lichtverhältnisse und ist zur natürlichen Belichtung für den als Ferienwohnung genutzten Gebäudeteil ausreichend. Im Obergeschoss des ehemaligen Stall- und Tennenbereichs: neue Fenster in neuer Holzständerwand.

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 0,0 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 1,0 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 0,0 Neues Fenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 0,0
Mehr Details
Fenstertyp Bestand Casement window
Verglasungsart Bestand Single
Verschattung Bestand Outer shutter
Neuer Fenstertyp Casement window
Verglasungsart des neuen Fensters Doppelt- und Dreifachverglasung
Verschattung des neuen Fensters NA
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] 0,6

Weitere Maßnahmen

DACH

ERDGESCHOSS

MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN

DACH

Im Zuge der Sanierung, wurden die Dachhaut erneuert (Zwischensparrendämmung und Aufdachdämmung).

Die bestehende Dachkonstruktion wurde erhalten. Die neue, sinter gebrannte Dachdeckung kommt mit ihrer roten Farbigkeit der ursprünglichen Dachdeckung am nähesten. Die bestehende Dachdeckung aus Betonpfannen war stark verwittert und entstammte früheren Renovierungsarbeiten.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K] 0 U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K] 0,21
Mehr Details
Aufbau Bestandsdach
Tiles - concrete roofing tile (“Frankfurter Pfanne“):
50 mm
Other - wooden roof structure:
200 mm
Aufbau saniertes Dach
Tiles - roof tiles on batten and counter batten:
130 mm
Other - wood fibre insulation:
80 mm
Other - rafters with mineral wool in between:
120 mm
Other - batten:
40 mm
Other - plasterboard:
15 mm
ERDGESCHOSS

Einbau eines neuen Baukörpers in die bestehenden Gebäudehülle.

Die Aussenfassade bleibt erhalten.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K] 0 U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K] 0,33
Mehr Details
Aufbau Boden/Kellerdecke im Bestand
Other - pavement and wooden floorboards:
30 mm
Other - pavement and wooden floorboards on top of the ground:
30 mm
Aufbau Boden/Kellerdecke nach Sanierung
Finish - flooring:
50 mm
Other - cement screed:
60 mm
Insulation - PUR-insulation:
50 mm
Concrete slab - reinforced concrete slab:
250 mm
MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN

Durch das bestehende Gebäude, erhält die neu errichtete Wohneinheit eine doppelte Gebäudehülle.

Airtightness (pre-intervention) [ach@50Pa] 0 Airtightness (post-intervention) [ach@50Pa] 0

HVAC

HEIZUNG

LÜFTUNG

BRAUCHWARMWASSER

HEIZUNG

Vor der Renovierung war kein Heizsystem vorhanden.

Das Heizsystem ist über eine Fußboden- und Wandheizung verteilt. Die bestehende Gebäudestruktur wird nicht beeinträchtigt.

Mehr Details
Heizungssystem nach Sanierung
Art der Heizung Heat pump
Brennstoff Biomass
Wärmeverteilung Radiating floor and radiating walls
Nennleistung NA kW
LÜFTUNG

Vor der Renovierung war kein Lüftungssystem vorhanden.

Das neu installierte Lüftungssytem beinträchtigt nicht die bestehende Struktur des historischen Gebäudes.

Mehr Details
Aufbau Bestandsdach Neues Lüftungssystem
Lüftungstyp Centralized
Type flow regime NA (Natural)
Wärmerückgewinnung Ja
Feuchterückgewinnung Nein
Nennleistung N/A kW
Elektrische Leistung 0,0 kW
Regelung N/A
BRAUCHWARMWASSER

Vor der Renovierung war kein System zur Warmwassergewinnung vorhanden.

Die Warmwassergewinnung erfolgt über das zentrale Heizsystem.

Mehr Details
Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung
Typ with heating system
Brauchwasserspeicher Ja
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser Ja

Energieeffizienz

Energieeffizienz
Energieausweis Energieausweis
Freiwillige Zertifikate Nein
Energievrabrauch
Heizung
Primärenergie 32,0 kWh/m2.y
Energieverbrauch nach Sanierung 76,53 kWh/m2.y

Primärenergie
Berechnungsmethode demand as per EnEV calculation
Documents:
Energieausweis.pdf
Energieausweis

Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Ja
Energieverbrauch nach Sanierung 32,0 kWh/m2.y
Gemessene Parameter
Bauteile
Type_of_monitoring: Punctual
Description: Schadstoffmessungen

Raumklima

Daylight

Teilweise wurden Holzbretter in der bestehenden Bundwerk-Fassade durch Glasscheiben ausgetauscht, um eine bessere Belichtung des eingestellten Baukörpers zu ermöglichen.

Kosten

Finanzielle Aspekte

verschiedenen Zuschüsse (Landesamt fuer Denkmalpflege, Deutsche Stiftung Denkmalschutz)

Investitionskosten
Total investment costs
650.000,00 (total)
Betriebskosten
Lifecycle cost
Nein