Ackerbürgerhäuschen
Maria-Dorothea-Str. 2
91161
Hilpoltstein, Deutschland
Architekt
Besitzer
Ansprechpartner
Other Information
https://www.kfw.de/stories/gesellschaft/bauen/restaurierter-altbau-zweiter-platz/
Klimazone warm-gemäßigte Klimazone
Höhe über dem Meer 384 m ü.d.M.
Heizgradtage 2401
Kühlgradtage 592
Ensembleschutz:
Ja
Stufe der Unterschutzstellung:
Denkmalschutz / Listed Building
Letzte Sanierung:
2015
Vorhergehende Sanierungen:
0
zusätzliche Nutzung:
NA
Gebäudebelegung:
Permanently occupied
Anzahl der Bewohner/Nutzer:
3
Gebäudetyp:
Detached house
Anzahl der Stockwerke:
2
Keller ja/nein:
Ja
Anzahl der beheizten Stockwerke:
2
Bruttogeschossfläche [m²]:
283,0
Thermische Gebäudehülle [m²]:
484,25
Volumen [m³]:
648,5
NGF Berechnungsmethode:
NGF (de)
Außen:
Rendered
Innen:
Plastered (on hard)
Dach:
Pitched roof
RENOVIERUNGS-PROZESS
Architektur
BESCHREIBUNG
Erhaltungszustand
DENKMALWERT
Ziel der Sanierung
Monika und Thomas Fritsch
Kreichwichstr. 2, 92342 Freystadt
Stefan Lerzer
Rennbahnstr. 1, 92318 Neumarkt i. d. Opf.
info@lerzer-ip.de
Tel.09181 - 270 590
Thomas Brandl
Alfred-Bischoff-Str. 8, 92318 Neumarkt i. d. Opf.
info@energieberater- brandl.de
Tel.09181 - 899 822
Hygrothermische Bewertung in Klärung
Life Cycle Analysis (LCA) Alle wesentlichen Bauphasen wurden durch Bohrkerne dendrochronologisch bestimmt.
Anderes Des Weiteren wurde ein verformungsgerechtes Bauaufmaß erstellt.
SANIERUNGS-LÖSUNGEN
Außenwände
Wand gegen Außenluft Osten
Wand gegen Außenluft Norden
Wand gegen Außenluft Süden
Wand gegen Außenluft Westen
Wand gegen Außenluft Westen
Das bestehende 300 cm starke Sandsteinmauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 44,18 m².
Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme im Außenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Im Innenraum wurde ein Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit aufgetragen.
10 mm
300 mm
15mm
300 mm
15 mm
160 mm
10 mm
Das bestehende 250 cm starke Ziegelsteinmauerwerk (Klinker) konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 26,57 m².
Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme sowohl im Außen- als auch im Innenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Im Innenraum wurde ein Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit aufgetragen.
10 mm
250 mm
10mm
120 mm
240 mm
15 mm
120 mm
10 mm
Das bestehende 240 cm starke Sandsteinmauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 42,87 m².
Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme überwiegend im Außenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Das bestehende Mauerwerk der Südfassade wurde im Innenraum nicht verputzt und ist somit sichtbar.
10 mm
240 mm
240mm
15 mm
160 mm
50 mm
10 mm
Das bestehende 240 cm starke Sandsteinmauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 34,91 m².
Das bestehende Mauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme im Außenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Im Innenraum wurde ein Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit aufgetragen.
10 mm
240 mm
15mm
240 mm
15 mm
15 mm
50 mm
50 mm
15 mm
Das bestehende 240 cm starke Sandsteinmauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 4,98 m².
Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme im Außenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Im Innenraum wurde ein Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit aufgetragen.
10 mm
240 mm
15mm
240 mm
160 mm
10 mm
Fenster
Fenster
Dachflächenfenster
Die bestehenden Holzfenster wurden durch alte sowie neue Fenster mit baugleichen Schmiedebeschlägen ersetzt. Aus den Unterlagen geht hervor, dass im Erdgeschoss Kastenfenster verbaut wurden. Durch den Einbau einer 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung wurde das Bestandsgebäude energetisch ertüchtigt.
Durch die baugleichen Fenster mit identischen Schmiedebeschlägen konnte die Optik der Bestandsfenster weitestgehend erhalten werden.
Fenstertyp Bestand | Fixed window |
Verglasungsart Bestand | Single |
Verschattung Bestand | NA |
Ungefähres Einbaujahr | 1886 |
Neuer Fenstertyp | Box-type window |
Verglasungsart des neuen Fensters | Double |
Verschattung des neuen Fensters | Outer shutter |
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] | 0,6 |
Einbau einer DFF 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit Kunststoffrahmen sowie einem Edelstahl Randverbund. Die Gaubenwände besitzen einen Wärmewiderstandswert von 0,26 W/m² K. Der Aufbau dieser Gaubenwände besteht aus 6cm Holzfaserplatten WLG 045, einer Bretterschalung, 10cm Dämmung WLG 032 zwischen den Balken sowie einer Dampfbremse.
Im Bestandsgebäude waren bisher keine Dachflächenfenster vorhanden. Die Dachflächenfenster wurden mit dem selben historischen Fensterrahmen versehen, wie auch die restlichen Fenster in dem Ackerbürgerhäuschen.
Fenstertyp Bestand | kein Bestandsfenster |
Verglasungsart Bestand | kein Bestandsfenster |
Verschattung Bestand | NA |
Neuer Fenstertyp | Dachflächenfenster |
Verglasungsart des neuen Fensters | Double |
Verschattung des neuen Fensters | NA |
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] | 0,6 |
Weitere Maßnahmen
DACH
ERDGESCHOSS
SONSTIGES
Der älteste Dachstuhl des Landkreises sollte möglichst erhalten werden. Um den Ruß der letzten Jahrhunderte zu entfernen haben die Bauherren Thomas und Monika Fritsch im Zuge der Sanierung wochenlang die alten Balken gebürstet. Nicht mehr zu rettende Teile des Dachstuhls wurden durch neue ersetzt.
Die Eichenbalken des Dachstuhls stammen aus Bäumen, welche in den Jahren 1396 bis 1408 gefällt wurden.
25 mm
50 mm
25 mm
27 mm
2 mm
160 mm
52 mm
190 mm
Im Zuge der Sanierung wurde in allen Geschossen ein neuer Bodenaufbau errichtet. Die Bodenplatte gegen das Erdreich im Erdgeschoss wurde sowohl von unten als auch von oben ausreichend gedämmt. Die Decke gegen den unbeheizten Keller wurde von oben gedämmt. In allen Räumen wurde für eine angenehme Raumtemperatur und Fußwärme eine Fußbodenheizung installiert.
Im Bestandsgebäude war kein nutzbarer Bodenaufbau vorhanden.
50 mm
100 mm
14 mm
40 mm
60 mm
5 mm
150 mm
250 mm
Es wurde eine Terrasse auf dem Dach des schmalen Aufbaus im Westen errichtet. Zudem wurde der nicht mehr vorhandene Vorgarten mit Mauer wieder rekonstruiert.
Bereits beim Bestandsgebäude war im Westen ein kleiner halbhoher Zwischenbau mit flachem Dach vorhanden. Dieser wurde im Zuge der Sanierung aufgegriffen, energetisch ertüchtigt und erweitert somit die Nutzfläche im Erdgeschoss. Auf dem Flachdach wurde eine Terrasse mit einem filigranem Geländer errichtet. Durch die Rekonstruktion des Vorgartens mit der umfassenden Mauer aus Sandstein wurde ein Bestandteil des ehemaligen Gebäudes wieder hergestellt.
HVAC
HEIZUNG
LÜFTUNG
BRAUCHWARMWASSER
Während die meisten Nachbargebäude bereits mit modernen Heizungsanlagen ausgestattet wurden, lebte die Vorbewohnerin Frau Fischbacher immer noch in ihrem ziemlich maroden fast 600 Jahre alten Häuschen mit einem Holzkohleofen zur Wärmeerzeugung. Der Holzkohleofen wurde durch eine zentrale Wärmeerzeugung ersetzt. Die neue Gas-Brennwertheizung besitzt einen Pufferspeicher zur Brauchwasserspeicherung, einen hydraulischen Abgleich (Bestätigung KfW) sowie gedämmte Leitungen nach EnEV. Über diese Gas-Brennwertheizung wird zudem die in allen Räumen verlegte Fußbodenheizung erwärmt. Diese besitzt eine Durchschnittstemperatur von 35/28°C. Als zusätzliche Heizquelle wurde im Erdgeschosswohnraum ein Kaminofen angeschlossen. Dieser erzeugt zudem eine angenehme wohnliche Atmosphäre.
Das Ackerbürgerhäuschen verfügt lediglich über einen dezentralen Kohlkohleofen zur Wärmeerzeugung. Dieser wurde durch eine zentrale Gas-Brennwertheizung, einer Fußbodenheizung im gesamten Gebäude sowie einen Kaminofen ersetzt.
Heizungssystem nach Sanierung | zusätzliches Heizungssystem nach Sanierung | |
---|---|---|
Art der Heizung | Condensing | Stove |
Brennstoff | Gas | Biomass |
Wärmeverteilung | Radiating floor | Air |
Nennleistung | 14,2 kW | NA kW |
Für eine angenehme Raumatmosphäre wurde eine zentrale Lüftungsanlage mit Abluft/Zuluft-Wärmeübertragung (Wärmerückgewinnung) installiert. Der Wärmebereitstellungsgrad beträgt 40%.
Im Bestand war keine Lüftungsanlage vorhanden. Ein neues System wurde installiert.
Aufbau Bestandsdach | Neues Lüftungssystem |
---|---|
Lüftungstyp | Decentralized |
Type flow regime | |
Wärmerückgewinnung | Ja |
Feuchterückgewinnung | Nein |
Nennleistung | 0,30 kW |
Elektrische Leistung | 0,0 kW |
Regelung | Einzelraumregelung |
Vor der Sanierung gab es, bis auf den Holzkohleofen, keine Möglichkeit zur Warmwasserzeugung. Durch das neue zentrale System wurde zudem eine Möglichkeit zur Warmwasserbereitung sowie Warmwasserspeicherung geschaffen. Die Gas-Brennwertheizung verfügt über einen Pufferspeicher zur Brauchwasserspeicherung.
Das Bestandsgebäude verfügte über keine Möglichkeit zur Warmwassererzeugung oder Warmwasserspeicherung. Lediglich über den alten Holzkohleofen konnte portionsweise Wasser erwärmt werden. Dadurch wurde ein komplett neues System eingebaut.
Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung | |
---|---|
Typ | with heating system |
Brauchwasserspeicher | Ja |
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser | Nein |
Energieeffizienz
Freiwillige Zertifikate Nein
Primärenergie 85,1 kWh/m2.y
Energieverbrauch nach Sanierung 61,94 kWh/m2.y
Primärenergie
Berechnungsmethode Derived from energy bills
Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Ja
Energieverbrauch nach Sanierung 85,1 kWh/m2.y
Raumklima
Normale Innentemperatur
Durch die neu installierte Wohnraumbelüftung herrscht im Innenraum ein konstant gutes Raumklima.
Durch die zahlreichen Bestandsfenster sowie durch die neu installierten Dachgauben verfügen die Wohnräume über ausreichend Tageslicht. Verschattet werden können bei Bedarf die Innenräume durch die Fensterläden aus Holz verschattet werden.
Es herrscht eine angenehme Raum- und Bauakustik.
Es ist kein Artefakt vorhanden.
Kosten
Ein wichtiger Aspekt ist das Energiesparen. Durch die Schilfdämmung, die Wohnraumbelüftung sowie durch den Brennwertkessel werden Kosten eingespart. Die genaue Summe ist leider nicht bekannt. Auch während des Baus wurde versucht, die Kosten zu senken. Durch die hohen Ansprüche des Denkmalschutzes konnte nur in kleinen Schritten gearbeitet werden. Deswegen wurden alle Gewerke an ortsansässige Handwerker vergeben. Somit mussten die Handwerker keine langen Anfahrtswege in Rechnung stellen, wenn immer mal wieder für ein paar Tage oder Stunden gearbeitet wurde.
2.648 € (per m2)