Ackerbürgerhäuschen

Maria-Dorothea-Str. 2

91161

Hilpoltstein, Deutschland

Architekt

Stefan Lerzer
Rennbahnstr. 1, 92318 Neumarkt i. d. Opf.
info@lerzer-ip.de
09181 - 270 590

Besitzer

Monika und Thomas Fritsch
Kreichwichstr. 2, 92342 Freystadt

Ansprechpartner

Alexandra Troi
Hochschule Coburg
alexandra.troi@hs-coburg.de

Other Information

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https://www.kfw.de/stories/gesellschaft/bauen/restaurierter-altbau-zweiter-platz/
KfW: Aus der einstigen Ruine ist ein ansehnliches, gut bewohnbares Haus geworden. URL: https://www.kfw.de/stories/gesellschaft/bauen/restaurierter-altbau-zweiter-platz/
Das Ackerbürgerhäuschen in Mittelfranken wurde ca. 1400 errichtet. Das denkmalgeschützte Gebäude liegt in der ebenfalls denkmalgeschützten Altstadt von Hilpoltstein. Monika und Thomas Fritsch haben sich während der Renovierung und Instandsetzung des Ackerbürgerhäuschens im Jahr 2016 zum Ziel gesetzt, neben dem womöglich 1.000 Jahre alten Kellergewölbe, die Außenmauer aus Sandstein sowie die Eichenbalken des Gerüsts und Dachstuhls zu erhalten. Aufgrund der hervorragenden energetischen Sanierung zum KfW-85 Effizienzhaus wurde das Ackerbürgerhäuschen Preisträger des KfW Award Bauen und Wohnen 2016.
Energieeffizienz
61,94 kWh/m2.y

Klimazone warm-gemäßigte Klimazone

Höhe über dem Meer 384 m ü.d.M.

Heizgradtage 2401

Kühlgradtage 592

Unterschutzstellung denkmalgeschützt

Ensembleschutz:
Ja

Stufe der Unterschutzstellung:
Denkmalschutz / Listed Building

Baualter vor 1600

Letzte Sanierung:
2015

Vorhergehende Sanierungen:
0

Gebäudenutzung Residential (rural)

zusätzliche Nutzung:
NA

Gebäudebelegung:
Permanently occupied

Anzahl der Bewohner/Nutzer:
3

Gebäudefläche Nettogeschossfläche [m²]: 207,5

Gebäudetyp:
Detached house

Anzahl der Stockwerke:
2

Keller ja/nein:
Ja

Anzahl der beheizten Stockwerke:
2

Bruttogeschossfläche [m²]:
283,0

Thermische Gebäudehülle [m²]:
484,25

Volumen [m³]:
648,5

NGF Berechnungsmethode:
NGF (de)

Bauart
Stone masonry wall

Außen:
Rendered

Innen:
Plastered (on hard)

Dach:
Pitched roof

+ MEHR - WENIGER
KfW: Aus der einstigen Ruine ist ein ansehnliches, gut bewohnbares Haus geworden. URL: https://www.kfw.de/stories/gesellschaft/bauen/restaurierter-altbau-zweiter-platz/
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KfW: der neue Eingangsbereich an der Westseite des Gebäudes
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KfW: Mikro-Apartment Obergeschoss
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LERZER ING+Plan GmbH: Ansicht Süden
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LERZER ING+Plan GmbH: Dachstuhl
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RENOVIERUNGS-PROZESS

Architektur

BESCHREIBUNG

Das eingeschossige, annähernd Nord-Süd orientierte Ackerbürgerhäuschen in Hilpoltstein ist traufseitig erschlossen. Die Eingangstüre befindet sich etwa in der Mitte der Westseite. Je zwei Fenster sind links und rechts davon angeordnet. Die Außenmauern sind, bis auf ein breiteres Mauerstück aus Bimsstein an der östlichen Traufseite, aus Sandstein gemauert. An der südlichen Giebelseite sind im Erdgeschoss sowie Obergeschoss je zwei Fenster vorzufinden. Der Spitzboden verfügt über ein Fenster. Die Ostseite weist mehrere Fenster auf. Die nördliche Giebelseite hat im Erdgeschoss lediglich eine Tür. Ein Nord-Süd ausgerichtetes Tonnengewölbe aus kleinen, glatt bearbeiteten Sandsteinquadern befindet sich unter der nördlichen Haushälfte. Der Dachstuhl besteht aus einem zweifach-stehenden Stuhl mit überblattenten Steigbändern in West-Ost Richtung sowie einfachen verblatteten Kopfstreben in Nord-Süd Richtung. Der Südgiebel aus Sandstein war ursprünglich mit einer Bretterschalung versehen und vorkragend. Der Nordgiebel hingegen besteht aus Backsteinen. An den originalen Sparren ist erkennbar, dass dieser damals ausgestakt und mit Lehm verputzt war. Der Fußboden im Obergeschoss besteht weitestgehend aus Bodendielen. Ursprünglich waren hier einfache Spalthölzer, welche mit der geglätteten Seite nach unten lose auf die Deckenbalken ausgelegt wurden, vorhanden.
Städtebaulicher Kontext
Das Ackerbürgerhäuschen liegt in der Altstadt von Hilpoltstein im Bereich des Burgareals. Gegenüberliegend der katholischen Stadtpfarrkirche, an einem Knotenpunkt gelegen, wird das Wohnhaus als repräsentatives Gebäude der Stadt wahrgenommen.

Erhaltungszustand

Erhaltungszustand der Gebäudehülle
Der Schandfleck von Hilpoltstein. Bevor Thomas und Monika Fritsch das Gebäude gekauft haben, stand es nach dem Tod von Frau Fischbacher rund zwanzig Jahre leer. Von dem ehemaligen Putz war nur noch wenig zu sehen. Auch der Dachstuhl war in einem sehr schlechten Zustand. Das Gebäude war vor der Sanierung extrem baufällig.
Haustechnische Anlagen vor Sanierung
Die zuletzt bekannten Bewohner hatten lediglich fließend Wasser. Sanitäranlagen wie Toilette und Dusche fehlten hingegen. Es war ein marodes Häuschen mit Plumpsklo auf dem Hof und Holzkohleofen.

DENKMALWERT

ERHALTENSWERTE ELEMENTE
Als erhaltenswerte Elemente gelten neben dem womöglich 1.000 Jahre alten Tonnengewölbe aus Sandsteinquadern im Kellergeschoss, die Außenmauern aus Sandstein sowie die Eichenbalken des Gerüsts und Dachstuhls aus Bäumen, welche in den Jahren von 1396 bis 1408 gefällt wurden.
Denkmalwert und wie er bestimmt wurde
Das Ackerbürgerhäuschen ist unter anderem durch dessen Dachstuhl sowie die Eichenbalken des Gerüsts aus Bäumen, welche in den Jahren 1396 bis 1408 gefällt wurden und den Dachstuhl somit zu dem ältesten Dachstuhl im Landkreis machen, kulturell bedeutsam. Wie aus den Baualtersplänen hervorgeht, wurde das Gebäude über mehrere Jahrhunderte hinweg erweitert sowie umgebaut. Im Zuge einer geplanten Umbaumaßnahme wurden im Sommer/Herbst 1998 alle wesentlichen Bauphasen durch Bohrkerne dendrochronologisch bestimmt sowie ein verformungsgerechtes Bauaufmaß angefertigt. Somit konnte datiert werden, dass es auf dem Grundstück der Maria-Dorothea-Straße 2 einen Turm gab. Dieser kann durch seinen rundbogigen Eingang, den Steinversatz und die saubere Wölbung aus Sandsteinquadern der romanischen Zeitstellung zugeordnet werden. Nach dem Abbruch des Turmes wurde an dessen Stelle eine Ringmauer errichtet. Die Brustwehr der Ringmauer diente 1396 beim Bau eines neuen Hauses als westliche Traufseitenmauer. 1407/08 wurde durch die Aufgabe des äußeren Burgbereichs das Haus grundlegend zu einem Wohnhaus umgebaut. Nach diesem Umbau folgten zahlreiche weitere bauliche Veränderungen, beispielsweise die Erneuerung der Außenwände in Sandstein sowie der Ausbau des Erdgeschosses und der Dachkammer.

Ziel der Sanierung

Renovation
Durch die Sanierung sollte nicht nur ein historisch wertvolles Gebäude in der denkmalgeschützten Altstadt von Hilpoltstein erhalten werden, sondern zudem durch die Schaffung von neuem Wohnraum die Altstadt belebt werden. Der Schandfleck im Dorfinneren sollte verschwinden und in neuem Glanz erscheinen. Bei der Sanierung lag ein Augenmerk auf der Barrierearmut. Dies wurde durch einen barrierefreien Sanitärbereich, die Vermeidung von Schwellen sowie durch den Einbau von barrierearmen Türen erfolgreich umgesetzt. Dadurch, dass von dem Bestandsgebäude nur noch wenig brauchbare Bausubstanz nach jahrelangen Leerstand übrig war, wurde versucht, diese Bausubstanz möglichst zu erhalten. An Stellen, an welchen es möglich war, wurde die ursprüngliche Bausubstanz in der Vordergrund gerückt. Dies wird vor allem bei dem über 600 Jahr alten Sichtdachstuhl, den Sichtbalken im Erdgeschoss sowie dem Tragbalken oder der teilweise freigelegten Natursteinfassade im Innenraum deutlich.
Gewonnen Erkenntnisse / besondere Erfahrungen
„Wir haben alles von ortsansässigen Handwerkern machen lassen. Denn wir mussten in kleinen Schritten arbeiten lassen, und der Denkmalschutz stellte hohe Ansprüche. Also mussten die Handwerker immer mal wieder für ein paar Tage oder Stunden kommen, und das ging nur bei kurzen Anfahrtswegen.“ (Monika Fritsch, Bauherrin)
Beteiligte Akteure
Private
Monika und Thomas Fritsch
Kreichwichstr. 2, 92342 Freystadt
Architekt
Stefan Lerzer
Rennbahnstr. 1, 92318 Neumarkt i. d. Opf.
info@lerzer-ip.de
Tel.09181 - 270 590
Energieberater
Thomas Brandl
Alfred-Bischoff-Str. 8, 92318 Neumarkt i. d. Opf.
info@energieberater- brandl.de
Tel.09181 - 899 822
Eingesetzte Software/Berechnungstools
Folgte die Sanierung einer spezifischen Methode? Nein
Energiebilanz Energieberater 18599 3D PLUS 9.0.5 - Hottgenroth Software -
Hygrothermische Bewertung in Klärung
Life Cycle Analysis (LCA) Alle wesentlichen Bauphasen wurden durch Bohrkerne dendrochronologisch bestimmt.
Anderes Des Weiteren wurde ein verformungsgerechtes Bauaufmaß erstellt.

SANIERUNGS-LÖSUNGEN

Außenwände

Wand gegen Außenluft Osten

Wand gegen Außenluft Norden

Wand gegen Außenluft Süden

Wand gegen Außenluft Westen

Wand gegen Außenluft Westen

Wand gegen Außenluft Osten

Das bestehende 300 cm starke Sandsteinmauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 44,18 m².

Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme im Außenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Im Innenraum wurde ein Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit aufgetragen.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 3,211 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,19 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Render - Bestandsputz:
10 mm
Stone - Bestehendes Mauerwerk U=1,70 W/m²K:
300 mm
Aufbau sanierte Wand
Render - Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit:
15mm
Stone - Bestehendes Mauerwerk U=1,70 W/m²K:
300 mm
Render - Putzmörtel aus Kalk, Kalkzement und hydraulischem Kalk:
15 mm
Insulation - Wärmedämmverbundsystem (WLG 035):
160 mm
Render - Klebemörtel, Klebespachtel:
10 mm
Wand gegen Außenluft Norden

Das bestehende 250 cm starke Ziegelsteinmauerwerk (Klinker) konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 26,57 m².

Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme sowohl im Außen- als auch im Innenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Im Innenraum wurde ein Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit aufgetragen.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 2,265 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,13 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Render - Lehmputz:
10 mm
Brick - Ziegelsteinwand:
250 mm
Aufbau sanierte Wand
Render - Klebemörtel, Klebespachtel:
10mm
Insulation - Wärmedämmverbundsystem (WLG 035):
120 mm
Brick - Ziegelsteinwand:
240 mm
Render - Putzmörtel aus Kalk, Kalkzement und hydraulischem Kalk:
15 mm
Insulation - Wärmedämmverbundsystem (WLG 035):
120 mm
Render - Klebemörtel, Klebespachtel:
10 mm
Wand gegen Außenluft Süden

Das bestehende 240 cm starke Sandsteinmauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 42,87 m².

Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme überwiegend im Außenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Das bestehende Mauerwerk der Südfassade wurde im Innenraum nicht verputzt und ist somit sichtbar.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 3,505 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,21 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Render - Bestandsputz:
10 mm
Stone - Bestehendes Mauerwerk U=1,70 W/m²K:
240 mm
Aufbau sanierte Wand
Stone - Bestehendes Mauerwerk U=1,70 W/m²K:
240mm
Render - Putzmörtel aus Kalk, Kalkzement und hydraulischem Kalk:
15 mm
Other - 12,9%: Konstruktionsholz (DIN 12524 - 500 kg/m³), 87,1%: Zellulosedämmung:
160 mm
Other - Putzträgerplatte, Holzfaserplatte:
50 mm
Render - Klebemörtel, Klebespachtel:
10 mm
Wand gegen Außenluft Westen

Das bestehende 240 cm starke Sandsteinmauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 34,91 m².

Das bestehende Mauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme im Außenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Im Innenraum wurde ein Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit aufgetragen.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 3,505 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,18 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Render - Bestandsputz:
10 mm
Stone - Bestehendes Mauerwerk U=1,70 W/m²K:
240 mm
Aufbau sanierte Wand
Render - Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit:
15mm
Stone - Bestehendes Mauerwerk U=1,70 W/m²K:
240 mm
Render - Putzmörtel aus Kalk, Kalkzement und hydraulischem Kalk:
15 mm
Other - 13,3%: Konstruktionsholz (DIN 12524 - 500 kg/m³), 86,7%: Zellulosedämmung:
15 mm
Other - Putzträgerplatte, Holzfaserplatte:
50 mm
Insulation - Schilfrohr Dämmplatten:
50 mm
Render - Putzmörtel aus Kalk, Kalkzement und hydraulischem Kalk:
15 mm
Wand gegen Außenluft Westen

Das bestehende 240 cm starke Sandsteinmauerwerk konnte erhalten werden. Der Bestandsputz war überwiegend nicht mehr vorhanden. Die Wandfläche beträgt 4,98 m².

Das Bestandsmauerwerk wurde als energetische Maßnahme im Außenbereich mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Im Innenraum wurde ein Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit aufgetragen.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 3,505 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,19 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Render - Bestandsputz:
10 mm
Stone - Bestehendes Mauerwerk U=1,70 W/m²K:
240 mm
Aufbau sanierte Wand
Render - Putzmörtel aus Kalkgips, Gips, Anhydrit und Kalkanhydrit:
15mm
Stone - Bestehendes Mauerwerk U=1,70 W/m²K:
240 mm
Insulation - Wärmedämmverbundsystem (WLG 035):
160 mm
Render - Klebemörtel, Klebespachtel:
10 mm


Fenster

Fenster

Dachflächenfenster

Fenster

Die bestehenden Holzfenster wurden durch alte sowie neue Fenster mit baugleichen Schmiedebeschlägen ersetzt. Aus den Unterlagen geht hervor, dass im Erdgeschoss Kastenfenster verbaut wurden. Durch den Einbau einer 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung wurde das Bestandsgebäude energetisch ertüchtigt.

Durch die baugleichen Fenster mit identischen Schmiedebeschlägen konnte die Optik der Bestandsfenster weitestgehend erhalten werden.

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 0,0 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 0,6 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 0,0 Neues Fenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 1,3
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Fenstertyp Bestand Fixed window
Verglasungsart Bestand Single
Verschattung Bestand NA
Ungefähres Einbaujahr 1886
Neuer Fenstertyp Box-type window
Verglasungsart des neuen Fensters Double
Verschattung des neuen Fensters Outer shutter
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] 0,6
Dachflächenfenster

Einbau einer DFF 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit Kunststoffrahmen sowie einem Edelstahl Randverbund. Die Gaubenwände besitzen einen Wärmewiderstandswert von 0,26 W/m² K. Der Aufbau dieser Gaubenwände besteht aus 6cm Holzfaserplatten WLG 045, einer Bretterschalung, 10cm Dämmung WLG 032 zwischen den Balken sowie einer Dampfbremse.

Im Bestandsgebäude waren bisher keine Dachflächenfenster vorhanden. Die Dachflächenfenster wurden mit dem selben historischen Fensterrahmen versehen, wie auch die restlichen Fenster in dem Ackerbürgerhäuschen.

Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 1,0 Neues Fenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 1,35
Mehr Details
Fenstertyp Bestand kein Bestandsfenster
Verglasungsart Bestand kein Bestandsfenster
Verschattung Bestand NA
Neuer Fenstertyp Dachflächenfenster
Verglasungsart des neuen Fensters Double
Verschattung des neuen Fensters NA
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] 0,6

Weitere Maßnahmen

DACH

ERDGESCHOSS

SONSTIGES

DACH

Der älteste Dachstuhl des Landkreises sollte möglichst erhalten werden. Um den Ruß der letzten Jahrhunderte zu entfernen haben die Bauherren Thomas und Monika Fritsch im Zuge der Sanierung wochenlang die alten Balken gebürstet. Nicht mehr zu rettende Teile des Dachstuhls wurden durch neue ersetzt.

Die Eichenbalken des Dachstuhls stammen aus Bäumen, welche in den Jahren 1396 bis 1408 gefällt wurden.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K] 3,704 U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K] 0,22
Mehr Details
Aufbau Bestandsdach
Tiles - Biberschwanzziegel :
25 mm
Other - Lattung (Konterlattung) :
50 mm
Aufbau saniertes Dach
Tiles - Biberschwanzziegel :
25 mm
Other - Konstruktionsholz (DIN 12524 - 500kg/m3):
27 mm
Other - Dampfbremse:
2 mm
Other - 14,3%: Konstruktionsholz (DIN 12524 - 500kg/m3), 85,7%: Zellulosedämmung:
160 mm
Other - Diffusionsoffene Unterdeckplatten:
52 mm
Other - Sparren 19/16:
190 mm
ERDGESCHOSS

Im Zuge der Sanierung wurde in allen Geschossen ein neuer Bodenaufbau errichtet. Die Bodenplatte gegen das Erdreich im Erdgeschoss wurde sowohl von unten als auch von oben ausreichend gedämmt. Die Decke gegen den unbeheizten Keller wurde von oben gedämmt. In allen Räumen wurde für eine angenehme Raumtemperatur und Fußwärme eine Fußbodenheizung installiert.

Im Bestandsgebäude war kein nutzbarer Bodenaufbau vorhanden.

U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K] 0,21
Mehr Details
Aufbau Boden/Kellerdecke im Bestand
Finish - Holzdielen (Annahme):
50 mm
Other - Unterkonstruktion Holz mit Zwischendämmung (Annahme):
100 mm
Aufbau Boden/Kellerdecke nach Sanierung
Finish - Holzdielen :
14 mm
Other - Asphalt (DIN 12524) mit Fußbodenheizung:
40 mm
Insulation - Dämmung unter Estrich:
60 mm
Other - nackte Bitumenbahn (DIN 52129):
5 mm
Concrete slab - Beton armiert mit 1% Stahl (DIN 12524), (neue Bodenplatte):
150 mm
Insulation - TECHNOpor Glasschaum-Granulat (Dämmung unter Bodenplatte):
250 mm
SONSTIGES

Es wurde eine Terrasse auf dem Dach des schmalen Aufbaus im Westen errichtet. Zudem wurde der nicht mehr vorhandene Vorgarten mit Mauer wieder rekonstruiert.

Bereits beim Bestandsgebäude war im Westen ein kleiner halbhoher Zwischenbau mit flachem Dach vorhanden. Dieser wurde im Zuge der Sanierung aufgegriffen, energetisch ertüchtigt und erweitert somit die Nutzfläche im Erdgeschoss. Auf dem Flachdach wurde eine Terrasse mit einem filigranem Geländer errichtet. Durch die Rekonstruktion des Vorgartens mit der umfassenden Mauer aus Sandstein wurde ein Bestandteil des ehemaligen Gebäudes wieder hergestellt.

HVAC

HEIZUNG

LÜFTUNG

BRAUCHWARMWASSER

HEIZUNG

Während die meisten Nachbargebäude bereits mit modernen Heizungsanlagen ausgestattet wurden, lebte die Vorbewohnerin Frau Fischbacher immer noch in ihrem ziemlich maroden fast 600 Jahre alten Häuschen mit einem Holzkohleofen zur Wärmeerzeugung. Der Holzkohleofen wurde durch eine zentrale Wärmeerzeugung ersetzt. Die neue Gas-Brennwertheizung besitzt einen Pufferspeicher zur Brauchwasserspeicherung, einen hydraulischen Abgleich (Bestätigung KfW) sowie gedämmte Leitungen nach EnEV. Über diese Gas-Brennwertheizung wird zudem die in allen Räumen verlegte Fußbodenheizung erwärmt. Diese besitzt eine Durchschnittstemperatur von 35/28°C. Als zusätzliche Heizquelle wurde im Erdgeschosswohnraum ein Kaminofen angeschlossen. Dieser erzeugt zudem eine angenehme wohnliche Atmosphäre.

Das Ackerbürgerhäuschen verfügt lediglich über einen dezentralen Kohlkohleofen zur Wärmeerzeugung. Dieser wurde durch eine zentrale Gas-Brennwertheizung, einer Fußbodenheizung im gesamten Gebäude sowie einen Kaminofen ersetzt.

Mehr Details
Heizungssystem nach Sanierung zusätzliches Heizungssystem nach Sanierung
Art der Heizung Condensing Stove
Brennstoff Gas Biomass
Wärmeverteilung Radiating floor Air
Nennleistung 14,2 kW NA kW
LÜFTUNG

Für eine angenehme Raumatmosphäre wurde eine zentrale Lüftungsanlage mit Abluft/Zuluft-Wärmeübertragung (Wärmerückgewinnung) installiert. Der Wärmebereitstellungsgrad beträgt 40%.

Im Bestand war keine Lüftungsanlage vorhanden. Ein neues System wurde installiert.

Mehr Details
Aufbau Bestandsdach Neues Lüftungssystem
Lüftungstyp Decentralized
Type flow regime
Wärmerückgewinnung Ja
Feuchterückgewinnung Nein
Nennleistung 0,30 kW
Elektrische Leistung 0,0 kW
Regelung Einzelraumregelung
BRAUCHWARMWASSER

Vor der Sanierung gab es, bis auf den Holzkohleofen, keine Möglichkeit zur Warmwasserzeugung. Durch das neue zentrale System wurde zudem eine Möglichkeit zur Warmwasserbereitung sowie Warmwasserspeicherung geschaffen. Die Gas-Brennwertheizung verfügt über einen Pufferspeicher zur Brauchwasserspeicherung.

Das Bestandsgebäude verfügte über keine Möglichkeit zur Warmwassererzeugung oder Warmwasserspeicherung. Lediglich über den alten Holzkohleofen konnte portionsweise Wasser erwärmt werden. Dadurch wurde ein komplett neues System eingebaut.

Mehr Details
Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung
Typ with heating system
Brauchwasserspeicher Ja
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser Nein

Energieeffizienz

Energieeffizienz
Energieausweis Es liegt ein Energieausweis für Wohngebäude gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV) vom 18. November 2013 vor. Der Endenergiebedarf dieses Gebäudes liegt bei 73,4 kWh (m²a) und der Primärenergiebedarf bei 85,1 kWh (m²a). Zur Energiebedarfsberechnung wurde das Verfahren nach DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10 angewandt. Die energetische Qualität der Gebäudehülle weist einen Ist-Wert von 0,36 W/(m²K) auf. Die CO²-Emissionen betragen 19,2 kg(m²a).
Freiwillige Zertifikate Nein
Energievrabrauch
Heizung
Primärenergie 85,1 kWh/m2.y
Documents:
Ergebnisse Heizung.jpg
Energieberatungs- und Planungsbüro Thomas Brandl: Ergebnisse Heizung
Energieausweis Seite 1.jpg
Energieberatungs- und Planungsbüro Thomas Brandl: Energieausweis Seite 1
Energieausweis Seite 3.jpg
Energieberatungs- und Planungsbüro Thomas Brandl: Energieausweis Seite 3
Energieausweis Seite 2.jpg
Energieberatungs- und Planungsbüro Thomas Brandl: Energieausweis Seite 2
Energieausweis Seite 4.jpg
Energieberatungs- und Planungsbüro Thomas Brandl: Energieausweis Seite 4
Energieausweis Seite 5_1.jpg
Energieverbrauch nach Sanierung 61,94 kWh/m2.y

Primärenergie
Berechnungsmethode Derived from energy bills
Documents:
Primärenergie.jpg
Energieberatungs- und Planungsbüro Thomas Brandl: Primärenergie

Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Ja
Energieverbrauch nach Sanierung 85,1 kWh/m2.y

Raumklima

Temperatur

Normale Innentemperatur

Indoor Air Quality

Durch die neu installierte Wohnraumbelüftung herrscht im Innenraum ein konstant gutes Raumklima.

Daylight

Durch die zahlreichen Bestandsfenster sowie durch die neu installierten Dachgauben verfügen die Wohnräume über ausreichend Tageslicht. Verschattet werden können bei Bedarf die Innenräume durch die Fensterläden aus Holz verschattet werden.

akustischer Komfort

Es herrscht eine angenehme Raum- und Bauakustik.

Erhaltung von Ausstellungsstücken

Es ist kein Artefakt vorhanden.

Kosten

Finanzielle Aspekte

Ein wichtiger Aspekt ist das Energiesparen. Durch die Schilfdämmung, die Wohnraumbelüftung sowie durch den Brennwertkessel werden Kosten eingespart. Die genaue Summe ist leider nicht bekannt. Auch während des Baus wurde versucht, die Kosten zu senken. Durch die hohen Ansprüche des Denkmalschutzes konnte nur in kleinen Schritten gearbeitet werden. Deswegen wurden alle Gewerke an ortsansässige Handwerker vergeben. Somit mussten die Handwerker keine langen Anfahrtswege in Rechnung stellen, wenn immer mal wieder für ein paar Tage oder Stunden gearbeitet wurde.

Investitionskosten
Total investment costs
2.648 € (per m2)