Freihof Sulz

Schützenstraße 14

6832

Sulz, Österreich

Architekt

Arch. DI Beate Nadler-Kopf
Eisplatzstraße 1-1a A 6845 Hohenems
nadler-kopf@aon.at

Besitzer

Bauherrin: Lydia Zettler-Madlener
Besitzer: Dietmar Schönberger

Bewohner

Gasthaus und Veranstaltungen im Freihof Sulz
Schützenstraße 14, A-6832 Sulz
info@freihofsulz.at
+43 5522 45808

Ansprechpartner

Tobias Hatt
Energieinstitut Vorarlberg
tobias.hatt@energieinstitut.at

Other Information

Visits
Gasthaus und Veranstaltungen im Freihof Sulz, Schützenstraße 14, A-6832 Sulz

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Sanierung ökologischer Freihof Sulz: Ganzheitliche Sanierung des erhaltenswerten Kulturerbes "Freihof Sulz" zur lebendigen Begegnungsstätte. Ein Demonstrationsobjekt für einheimische Kultur und Lebensqualität, alter Bautechniken, sowie energiesparender und ökologischer Sanierung.
Energieeffizienz
55,77 kWh/m2.y

Klimazone feuchtes und warmes Kontinentalklima Dfb

Höhe über dem Meer 502 m ü.d.M.

Heizgradtage 3681

Kühlgradtage 63

Unterschutzstellung denkmalgeschützt

Ensembleschutz:
Nein

Stufe der Unterschutzstellung:
Bescheid

Baualter 1700-1800

Letzte Sanierung:
2006

Vorhergehende Sanierungen:
1900

Gebäudenutzung Restaurant/Geschäfte/Praxen

zusätzliche Nutzung:
Wholesale & Retail

Gebäudebelegung:
Permanently occupied

Anzahl der Bewohner/Nutzer:
20

Gebäudefläche Nettogeschossfläche [m²]: 1018,0

Gebäudetyp:
Detached house

Anzahl der Stockwerke:
3

Keller ja/nein:
Ja

Anzahl der beheizten Stockwerke:
3

Bruttogeschossfläche [m²]:
1034,0

Thermische Gebäudehülle [m²]:
1549,0

Volumen [m³]:
3,103

NGF Berechnungsmethode:
NGF (de)

Bauart
Stone masonry wall

Außen:
Rendered

Innen:
Wood panelling

Dach:
Pitched roof

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©lic.oec. Martin Rhomberg, Theodor Fries GmbH
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RENOVIERUNGS-PROZESS

Architektur

BESCHREIBUNG

Das Projektvorhaben „Sanierung des erhaltenswerten Kulturerbes Freihof Sulz“ ist durch einen integrativen Planungsprozess geprägt, der neben der klassischen Nutzungstauglichkeit vor allem die Aspekte der Sozialverträglichkeit, Raumverträglichkeit, städtebaulichen Entwicklung und Nachhaltigkeit im Sinne des sparsamen und achtsamen Umgangs mit raren Ressourcen sowie des sinnvollen Einsatzes von ökologischen Baumaterialien berücksichtigt. Die Gebäudehülle wurde mit Bedacht auf das kulturelle Erbe Energie sparend saniert. Dazu wurden ökologische Materialien eingesetzt und die Nutzung und Weiterentwicklung zukunftsträchtiger alter Bautechniken und die Energieversorgung durch erneuerbare Energien angestrebt. Damit das bestmögliche Ergebnis erreicht werden konnte, wurde die Sanierung in einem speziellen Prozess im Rahmen eines Haus der Zukunft Projektes begleitet. Zur Optimierung der Entwurfs- und Detailplanung sowie der Ausschreibung wurden die Forschungsergebnisse des Haus der Zukunft-Demo Projektes „energetische Sanierung in Schutzzonen“ als praxistaugliches Planungsinstrument zur Optimierung und Forcierung von Energie sparenden Sanierungen von denkmalgeschützten Gebäuden übernommen. Es wurde für jeden Raum einzeln eine Bestandsaufnahme durchgeführt und je ein individuelles Sanierungskonzept ausgearbeitet. Die eingesetzten Materialien wurden ökologisch mit „baubook“ optimiert. Es fanden im Vorfeld zwei integrative Planerworkshops statt bei denen die übergeordneten Ziele, sowie detaillierte Maßnahmen besprochen wurden. Die Weiterentwicklung alter Bautechniken und Baumaterialien, vor allem die Überführung in zeitgenössische zukunftsträchtige Lehmbautechnik wurde im Projekt vertieft. Die Renovierung wurde 2008 mit dem österreicheischen Bauherrenpreis und 2010 mit dem Vorarlberger Hypo-Bauherrenpreis ausgezeichnet.
Dateien zur Bewertung

Erhaltungszustand

Erhaltungszustand der Gebäudehülle
Der ältere Teil des in seltener Originalität erhaltenen Landgasthofes stammt aus dem Jahre 1796. Im Untergeschoss befinden sich Gewölbekeller unterschiedlicher Größe und Raumhöhe. Im Erdgeschoss liegen die noch im Originalzustand erhaltenen Gaststuben unterschiedlicher Prägung, eine Backstube, die Küche und Magazinräume. In den Obergeschossen war neben den Gästezimmern auch der Veranstaltungssaal untergebracht. Dieser solide, aus Bruchsteinen massiv gebaute Gebäudeteil hat 1899 einen Zubau für einen weiteren Saal und ein Lager erfahren. Der damaligen Zeit entsprechend war die Bauweise mit gebrannten Ziegeln einfacher und billiger. Im Jahr 1914 wurde der heute noch erhaltene und betriebsfähige Backofen eingebaut. Der steigende Raumbedarf hatte im Jahr 1927 einen weiteren Umbau zur Folge. Ab den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts verlor das Haus als Zentrum der Nahversorgung an Bedeutung und nach und nach verfiel ein Raum nach dem anderen in einen Dornröschenschlaf. Die Putzfassade bröckelte und das Dach war undicht. Die Haustechnik veraltet und das Gebäude nicht mehr „modern“ nutzbar.

DENKMALWERT

ERHALTENSWERTE ELEMENTE
Auszug aus dem Bescheid vom Denkmalamt: Eine Besonderheit bilden die Fenster mit großteils bombierten Gläsern, Jalousieläden und Sandsteingewänden. Der Keller aus der Zeit von 1796 besteht aus drei tonnengewölbten Räumen auf verschiedenen Niveaus und mit zahlreichen Weinfässern. Im Erd- und Obergeschoss weisen die Räume großteils Parkettböden auf. Durch den Mittelflur gelangt man links in das so genannte „Ägyptische Zimmer“, dessen Wände bis ca. 1,70 m Höhe eine Feldervertäfelung aufweisen und darüber eine gemalte ägyptische Landschaft mit Sphinx, Nil und Tempelruinen. Sie stammt vom bekannten Feldkircher Maler Florus Scheel von 1896. Das gegenüberliegende Gastzimmer hat eine gestrichene Feldervertäfelung bis zur Decke und beherbergt einen hellgrünen Ofen mit Jugendstilkacheln. Im hinteren Teil des Gebäudes befindet sich die Backstube, die durch einen mächtigen etwa 3 m breiten Backofen mit weiß-blauen Kacheln von 1914 beeindruckt.
Denkmalwert und wie er bestimmt wurde
Stellung unter Denkmalschutz seit 2005. Das 1796 errichtete und im 19. und frühen 20. Jahrhundert mehrfach adaptierte Bauwerk folgt im äußeren Erscheinungsbild und in der Grundrissform traditionellen Bauweisen. Von den historischen Interieurs ist vor allem das „Ägyptische Zimmer“ von 1896 mit Malereien von Florus Scheel hervorzuheben. Orientalismen waren in der späten Gründerzeit in Mode, sind in dieser Art und im Ambiente eines Gasthofs eine Rarität. Bemerkenswert ist auch die wohl derselben Zeit zuzuzählende Ausstattung des Saales im 1. Stock. Wirtschafts- und kulturhistorisch bedeutsam ist die Tatsache, dass das Gebäude nicht nur eine traditionsreiche Gaststätte war, sondern in Kombination mit einschlägigen Gewerbebetrieben – Bäckerei, Krämerei, Mehlhandlung, Schnapsbrennerei – geführt wurde, was in dieser Breite auch eine Besonderheit darstellt.

Ziel der Sanierung

Renovation
Die Bauherrin Lydia Zettler hatte die Vision, ihr heruntergekommenes Elternhaus wieder in eine lebendige Begegnungsstätte zu verwandeln, wo die Menschen sich beim Einkaufen, Einkehren, beim Besuch von Seminaren und Festen begegnen und beseelt werden. Der Planungsprozess hat eine intensive Auseinandersetzung mit dem Haus bis ins kleinste Detail mit sich gebracht. Die Wiederbelebung hat ihren Abschluss im von der Bauherrin selbst liebevoll geführten Gasthausbetrieb (Bio-Restaurant und Bioladen) erfahren. Der Freihof strahlt nun eine Atmosphäre von Wärme und Zauber aus, die die Menschen über die Ortsgrenzen hinaus anzieht. Unterstützt von Gemeinde, Denkmalamt, Land und Bund ist es gelungen, die Gasthauslandschaft um ein Stück Qualität voller Alltagskultur zu bereichern. Zitat der Bauherrin zum Renovierungsprozess: „Also schon von Anfang an haben die Beteiligten sich auf das Gesamtergebnis einstellen müssen. Dies war für einige Zeit ein Umdenken, das nicht allen leichtgefallen ist. Die Einstellung der Handwerker war oft: „Das rentiert sich doch nicht“ oder „das kann schon sein, aber…“. Aber nach einigen Wochen stellte sich eine neue Denkweise ein. Es wurde von den bis zu ca. dreißig verschiedenen am Bau beteiligten Firmen mitdiskutiert und mitüberlegt, auf welche Weise mit ökologischen Materialien so viel wie möglich erhalten und ein noch besseres Gesamtergebnis erzielt werden kann. Inzwischen nutzen viele der Handwerker die neu erarbeiteten Erfahrungen oder geben ihr neues Wissen weiter. Beispielsweise die Heizung im Rosensaal, als Deckenheizung in Lehm eingebettet, wird als angenehm empfunden, ebenso die Wandheizungen. Diese wurden in Teile eingebaut, die nicht mehr saniert werden konnten. Die Planung und Ausführung dieser Bauabschnitte war aufwendig, weil ungewöhnlich und zum Teil nicht erprobt.“
Beteiligte Akteure
Öffentliche Hand
Wohnbauförderung Land Vorarlberg
Landhaus, 6901 Bregenz
Private
Energieinstitut Vorarlberg, BM Harald Gmeiner
Stadtstr.33 6850 Dornbirn
Forschung und Entwicklung
DI Dr. Andrea Sonderegger
Oberfeldgasse 14, 6922 Wolfurt
Architekt
Arch. DI Beate Nadler-Kopf
Eisplatzstraße 1-1a A 6845 Hohenems
nadler-kopf@aon.at
Berater Denkmalpflege
DI. Mag. Barbara Keiler
Amtsplatz 1 6900 Bregenz
vorarlberg@bda.gv.at
Energieberater
Gebhard Bertsch
Dorfstrasse 192 A-6713 Ludesch
Haustechniker
Gebhard Bertsch
Dorfstrasse 192 A-6713 Ludesch
Andere
DI Dr. Karl Torghele
Lustenauerstraße 64 6850 Dornbirn
Andere
Mag. Martin Rauch
Quadernstrasse 7, 6824 Schlins, Österreich
Eingesetzte Software/Berechnungstools
Folgte die Sanierung einer spezifischen Methode? HdZ (Haus der Zukunft)-Demovorhaben, Produktdeklarationsdatenbank „ÖBOX“ und die Kriterien der Vorarlberger Wohnbauförderung für den Gebäudeausweis
Energiebilanz Energieausweis nach OIB RL-6
Hygrothermische Bewertung Bauphysikalisches Gutachten zu den Bauteilaufbauten
Life Cycle Analysis (LCA) Produktdeklarationsdatenbank „ÖBOX“ und die Kriterien der Vorarlberger Wohnbauförderung für den Gebäudeausweis

SANIERUNGS-LÖSUNGEN

Außenwände

Natursteinmauer mit Innendämmung und Innenputz

Natursteinmauer mit Innendämmung und Innenputz

Bei den Außenwänden, welche auf der Innenseite keinen besonders erhaltenswerten Putz oder Malereien hatten, wurde eine Innendämmung angebracht und ein neuer Putz aufgebracht. Die Anbringung einer Innendämmung in den verputzten Räumen war bis auf zwei Räume überall möglich. Die Räume mit innenliegender erhaltenswerter Holzvertäfelung wurden nicht gedämmt. Die Innendämmung erfolgte mit dem nachhaltigen Material Holzfaser. Zur Vermeidung einer möglichen späteren Schädigung der Holzbalken im Natursteinmauerwerk musste die Dämmstärke der Innendämmung auf 6 cm reduziert werden. Die Dämmung wurde über die Decke hinaufgezogen, wo die Decke noch in Ordnung war, wurde der Randbereich aufgeschnitten damit gedämmt werden könnte. Die Fensterleibungen wurden wie im nebenstehenden Bild zu erkennen ist auch von innen überdämmt. Der Innenputz wurde mit Kalk ausgeführt.

Die äußere Erscheinung des Gebäudes blieb erhalten und somit die erhaltenswerten Elemente konserviert. Bei erhaltenswertem inneren Täfer und Malereien wurde keine Innendämmung angebracht wie bei den Malereien im Rosensaal.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 1,26 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,45 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Render - Lime Cement plaster:
30 mm
Stone - Natural stone:
620 mm
Render - lime plaster:
10 mm
Aufbau sanierte Wand
Render - Lime Cement plaster:
30mm
Stone - Natural stone:
620 mm
Insulation - Wood fibre insulation:
60 mm
Render - lime render:
10 mm


Fenster

bombierte Kastenfenster im EG

Neue Wärmeschutzverglasung und Rahmen Küche und 2 OG

bombierte Kastenfenster im EG

Im Erdgeschoss wurden wo möglich die gut erhaltenen bombierten Fenster beibehalten. Es sind Kastenfenster mit gekrümmten Scheiben im Außenbereich, welche beide nach innen geöffnet werden. Innen ist eine normale Einfachverglasung angebracht.

Aufgrund des Denkmalschutzes und gut erhaltener bombierter Fenster wurde der Entschluss gefasst, die Kastenfenster beizubehalten. Repariert und mit altem Holz ersetzt wurde, was morsch war, abfiel oder Schädlingsbefall aufwies. Bei großen Schadstellen wurde neues Holz verwendet. Löcher werden ausgekittet, Unebenheiten geschliffen oder gekittet. Alte Farbe wurde abgeschliffen, das Öl mit Spiritus abgerieben. Die Fenster wurden ausgeglast, der alte Kitt entfernt. Mit einem Spezialgerät wurden nur lose Stellen geschliffen und dann geflickt, weil sonst die Farbe nicht gehalten hätte. Nachgekittet wurde mit Leinölkitt. Die erneuerten Gläser wurden mit einer low-E-Beschichtung versehen. Zum Teil wurde umgeglast. In den denkmalgeschützten Räumen im EG wurden die alten bombierten Gläser verwendet. Die Beschläge wurden abgerieben und nach einer Funktionskontrolle geschmiert und eingerichtet. Fenster wurden teilweise unten mit der Hobelmaschine bearbeitet, um die Dichtheit zu gewährleisten. Eingeglast wurde ohne Silikon, stattdessen wurde Ölleimkitt mit der Spachtel aufgetragen. Wetterschenkel wurden entfernt und neue aus Lärchenholz angebracht. Zur Abdichtung wurde von außen mit Schafwolle gestopft und mit Acryl verfugt. Innen wurden vom Schreiner die Rahmen geschliffen, gekittet und geflickt sowie die Beschläge kontrolliert und wieder befestigt. Teilweise mussten seitlich Löcher gebohrt und die Rahmen ans Mauerwerk geschraubt werden. Fensterläden sind der Besonnung angepasst. Je nach Stockwerk, Himmelsrichtung und Nutzung sind die Läden teilweise unten geschlossen und mit fixen Lamellen oder verstellbaren Lamellen zum Ausstellen versehen. Fensterläden waren teilweise in sehr schlechtem Zustand. Auch sie wurden wie oben beschrieben instandgesetzt.

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 2,2 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 1,8 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 2,0 Neues Fenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 2,0
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Fenstertyp Bestand Box-type window
Verglasungsart Bestand zwei Einfachverglasungen als Kastenfenster
Verschattung Bestand Outer shutter
Ungefähres Einbaujahr 1900
Neuer Fenstertyp Box-type window
Verglasungsart des neuen Fensters zwei Einfachverglasungen als Kastenfenster mit low-e
Verschattung des neuen Fensters Outer shutter
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] 0,7
Neue Wärmeschutzverglasung und Rahmen Küche und 2 OG

Im 1 und 2 OG sowie der Küche wurden die bestehenden Kastenfenster durch eine Wärmeschutzverglasung ersetzt. Die vorhandenen historischen Fenster mit einem guten Zustand wurden im EG eingebaut. Das zweite Bild rechts zeigt das alte Fenster.

Damit die Fenster optisch ähnlich wirken, wurde die äußere Verglasung auch wie im Original bombiert ausgeführt. Die Wärmeschutzverglasung wurde in neue Holzrahmen eingebaut, welche den alten nachempfunden wurden, sind aber keinen Kastenfenster mehr.

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 2,2 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 1,1 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 2,0 Neues Fenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 1,4
Mehr Details
Fenstertyp Bestand Box-type window
Verglasungsart Bestand zwei Einfachverglasungen als Kastenfenster
Verschattung Bestand Outer shutter
Ungefähres Einbaujahr 1900
Neuer Fenstertyp Double window
Verglasungsart des neuen Fensters Double
Verschattung des neuen Fensters Outer shutter
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] 0,65

Weitere Maßnahmen

SONSTIGES

MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN

SONSTIGES

Decke zu unbeheiztem Dachraum wurde gedämmt und hat nun eine U-Wert von 0,14 W/(m²K). Dämmstoff ist 18 cm Hanffaser.

Der Eingriff erfolgte von oben, im unbenutzten Dachraum. Somit wurde der Bestand nur unwesentlich verändert.

MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN

Umgesetzt wurden winddichte Anschlüsse des Mauerwerks an die Fensterstöcke. Die Fuge zwischen Sandstein und Fensterstock wurde mit Acryl, Schafwolle und Kalkputz abgedichtet. Das historische Kastenfenster wurde durch Schreinerarbeit repariert und somit die Luftdichtheit erhöht.

HVAC

HEIZUNG

LÜFTUNG

BRAUCHWARMWASSER

HEIZUNG

Das alte Heizsystem mit Kachelöfen wurde mit einer Pelletheizung und Solarthermie im Nebengebäude ergänzt. Es wurde eine Pelletsheizung mit 110 kW Heizleistung von Fröhling ins Nebengebäude eingebaut. Die Situierung im Haupthaus wurde aus folgenden Gründen nicht realisiert: Nutzung der Räumlichkeiten für andere Zwecke, teilweise waren Räume zu niedrig, Hauptgrund: kein Kamin vorhanden, Außenkamin an Fassade passte nicht zum Objekt.

Deckenheizung im Rosensaal sowie teilweise Wandheizung und auch Radiatoren. Hauptgrund für die Deckenheizung ist, dass Wände und Böden gut erhalten sind und nur die Decke erneuerungsbedürftig war. Jeden Tag wird Brot gebacken. Die Abstrahlungswärme des Backofens trägt wesentlich zur Beheizung des EG, des Stiegenhauses und des über dem Backofen befindlichen Foyer Rosensaal bei. Die Abwärme der Abluft des Backofens wird in die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage eingespeist und zu Heizzwecken genutzt.

Mehr Details
Heizungssystem nach Sanierung zusätzliches Heizungssystem nach Sanierung
Art der Heizung Condensing Stove
Brennstoff Biomass Biomass
Wärmeverteilung Radiating ceiling direkt, Kachelofen, Backofen
Nennleistung 110 kW 5 kW
LÜFTUNG

Lüftungsanlage für die Küche, die Wirtschaft und den Speisesaal: 3850m³ Nennluftleistung mit Heizregister 19 kW, mit Wärmerückgewinnung durch Kreuzstromwärmetauscher für Speisesaal und Wirtschaft.

Die Lüftungsanlage ist im Keller installiert. Die Abluft wird über einen Abluftkamin im Nebengebäude abgeführt, damit am Haupthaus außen keine sichtbaren Elemente sind.

Mehr Details
Aufbau Bestandsdach Neues Lüftungssystem
Lüftungstyp Centralized
Type flow regime Cascade
Wärmerückgewinnung Ja
Feuchterückgewinnung Nein
Nennleistung 19 kW
Elektrische Leistung 1,7 kW
Regelung Die Bedienung der Lüftungsanlage erfolgt über einen zentralen Steuer- und Regelschrank. Sämtliche Anlagenfunktionen werden über eine DDC–Regelung überwacht und gesteuert. Für die Bedienung steht ein Fernbedientableau in der Küche zur Verfügung.
BRAUCHWARMWASSER

Brauchwarmwasser wird auch mit der Pelletheizung und durch die Solarthermie erzeugt. Abgabe erfolgt über Wohnungsübergabestationen.

Pelletheizung und Solarthermie im Nebengebäude untergebracht.

Mehr Details
Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung
Typ with heating system
Brauchwasserspeicher Ja
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser Nein

ERNEUERBARE ENERGIE

Solarthermie

Biomasse

Solarthermie

Auf dem Nebengebäude wurden 56m² Doma Flach Solarkollektoren in das bestehende Dach integriert. Die Energie wird in 4400l Pufferspeicher mit integrierten Edelstahlbehältern eingelagert. Die Solarkollektoren werden vorwiegend für die Brauchwassererwärmung im Sommer und teilsolares Raumheizen eingesetzt. Durch das Niedertemperaturheizsystem wird in der Übergangszeit Energie von der Solaranlage im Heizsystem verwendet. Die Nachheizung erfolgt je nach Bedarf durch den Pelletsofen.

Die Anlage ist von der Zufahrt aus nicht sichtbar und auf dem Nebengebäude angebracht.

Mehr Details
SolarThermal System
Type Flat collector
Collector area 56,0 m²
Elevation angle 20,0
Azimuth 45,0
Overall yearly production 15500,0 kWh
DHW contribuition 8500,0 kWh
Cooling contribuition 0,0 kWh
Biomasse

Pelletheizung mit 110 kW Leistung

Im Nebengebäude untergebracht

Ein Pelletlagerraum mit 10 m² Grundfläche ist vorhanden.

Mehr Details
Biomass System
Type Pellet
Storage size Raum mit 10 m² Grundfläche
Origin of biomass Unbekannt
Overall yearly production 110,0 kWh

Energieeffizienz

Energieeffizienz
Energieausweis Vorarlberger Gebäudeausweis aus dem Jahr 2007
Freiwillige Zertifikate Nein
Energievrabrauch
Documents:
endbericht_0731_anhang_1_1_gebaeudeausweis_nach_sanierung_Seite_14.jpg
©Firma Ökoberatung G.Bertsch

Energieverbrauch vor Sanierung 167 kWh/m2.y
Energieverbrauch nach Sanierung 55,77 kWh/m2.y

Primärenergie
Berechnungsmethode NA
Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Nein
Gemessene Parameter
Bauteile
Type_of_monitoring: Punctual
Description: Thermografie
Documents:
Thermografie.jpg
©Firma Ökoberatung G.Bertsch


Raumklima

Indoor Air Quality

Eine Bewohnerin bei der Befragung: „Bei einem Spaziergang durch den Freihof spürt man noch immer das Leben unserer Ahnen. Die Geschichte des Hauses wird lebendig. Die Belebung des Hauses durch Gasthaus, Bioladen, Gesundheitsladen, Seminarräume und verschiedene Therapeuten sind das absolut richtige Konzept für diesen Traditionsort. Ich fühle mich sehr wohl in meinem Lädele. Bei der Standortentscheidung waren für mich die ökologische Ausrichtung des Hauses, das tolle Raum-Angebot, die Begegnungschancen mit den Freihof-Gästen, sowie die Kooperationsmöglichkeiten mit den Kolleginnen aus der Gesundheits- und Beratungsbranche maßgebend.“

Post Occupancy Evaluation

POE-Report Available:
endbericht_0731_freihof_sulz_1.pdf
©Andrea Vogel Sonderegger

Kosten

Finanzielle Aspekte

Generell kann als Ergebnis festgestellt werden, dass sich Mehrkosten durch bauliche Anpassung, durch technische Aufrüstungen und durch Behördenvorgaben ergeben haben. Die ökologische Materialwahl war monetär nachrangig. Die Optimierung ist Grundlage der Detailplanung und der ökologischen Ausschreibung. Neben Material- und Konstruktionsoptimierungen wurden Erkenntnisse vom HdZ-Demo- Projekt „Sanieren in Schutzzonen“ für die Erstellung von ökologischen Ausschreibungen übernommen, womit auch im Sinne des „Bestbieterprinzips“ der Einsatz von ökologischen und allenfalls teureren Baustoffen möglich wurde. Mehrkosten für ökologische Materialwahl, energiesparende Ausführung und Haustechnik ergaben sich zu 373.876 €.

Betriebskosten
Annual heating cost
4000 € Pellet für Heizung und Warmwasser (2019, netto) (total)
(includes DHW) Ja

Annual electricity cost
800 € Stromkosten, nach Nachrüsten einer PV-Anlage 200 € (total)

Lifecycle cost
Nein

Umwelt

Life Cycle Analysis
Methodology_used: Gebäudeausweis der Vorarlberger Wohnbauförderung mit der Deklaration nach der Öbox-Produktdatenbank als Planungsinstrument. Mit der ÖBOX kann der PEI 625 MJ/m²KOF (Primärenergieinhalt nicht erneuerbar), das GWP 5,2 kgCO2/m²KOF (Global Warming Potential) und der AP 1,3 kgSO2/m²KOF (Versäuerung) berechnet werden.
Documents:
endbericht_0731_anhang_1_1_gebaeudeausweis_nach_sanierung_Seite_05.jpg
©Firma Ökoberatung G.Bertsch