Kasperhof
Römerstraße 13
6082
Patsch, Österreich
Architekt
Bewohner
Ansprechpartner
Other Information
Klimazone Dfb
Höhe über dem Meer 1013 m ü.d.M.
Heizgradtage 4657
Kühlgradtage 13
Ensembleschutz:
Ja
Stufe der Unterschutzstellung:
Ortsbildschutz
Letzte Sanierung:
2019
zusätzliche Nutzung:
Offices
Gebäudebelegung:
Permanently occupied
Gebäudetyp:
Tenement (apartments)
Anzahl der Stockwerke:
5
Keller ja/nein:
Ja
Anzahl der beheizten Stockwerke:
4
Bruttogeschossfläche [m²]:
1123,0
Thermische Gebäudehülle [m²]:
459,93
Volumen [m³]:
1765,86
NGF Berechnungsmethode:
ArchiPhysik - Bruttogrundfläche
Außen:
Putzfassade, in den oberen Stockwerken Holzfassade
Innen:
Plastered (on hard)
Dach:
Pitched roof
RENOVIERUNGS-PROZESS
Architektur
BESCHREIBUNG
Erhaltungszustand
DENKMALWERT
Ziel der Sanierung
architektur:lokal - DI Dr. Gertrud Tauber, Arch.DI Andreas Semler
Römerstraße 13, A - 6082 Patsch
info@architektur-lokal.at
Tel.+43 (0)512 371400
Wibmer & Aigner ZT GmbH
Johann-Federer-Straße 2, A - 6300 Wörgl
office@wa–ingenieure.at
Tel.+43 (0)5332 73920
DI Andreas Danler
Moos 10, A - 6082 Patsch
di.danler@ikbnet.at
Tel.+43 (0) 664 137 87 57
SANIERUNGS-LÖSUNGEN
Außenwände
Kalksteinwände
Tennenwände - Holz-Lehmbau
Bei der Renovierung versuchte man, die bestehende Fassade zu erhalten. Ein großer Teil des 90 cm (i.M.) starken Steinmauerwerks im Erdgeschoss des Bestandswohnhauses wurde nicht gedämmt sondern auf traditionelle Weise kalkgeputzt. Lediglich die Fensterlaibungen wurden mit Kalzium-Silikat-Platten gedämmt. Die 70 cm (i.M.) starken Steinmauern in Kalkmörtel erhielten je nach Ausrichtung eine Innendämmung aus 10 bis 12 cm Mineralschaumplatten und einen mineralischen Innenputz. Auf den Erhalt eines diffusionsoffenen Gesamtsystems wurde höchsten Wert gelegt.
50 mm
700 mm
30 mm
30 mm
50mm
700 mm
120 mm
30 mm
In den Dachgeschoßen ist die ehemalige Funktion der Tenne aufgrund der Erhaltung des Dachstuhls, des Ziergiebels und der sonnenverbrannten Schalbretter ablesbar geblieben. Die neue, gedämmte Außenwand wurde nach innen aufgebaut. Es wurde eine Vollholz- Pfosten/Riegel-Konstruktion montiert und mit Zellulose ausgeblasen. Nach der Anbringung einer innenseitigen Dampfbremse wurden 4 cm starke Lehmbauplatte angebracht und mit einen 1 cm starken Lehmputz verputzt.
20 mm
20mm
16 mm
200 mm
18 mm
0 mm
40 mm
10 mm
Fenster
Kastenfenster
Die bestehenden Kastenfenster waren in desolatem Zustand. Um das ursprüngliche Erscheinungsbild in der Fassade zu erhalten, wurden die alten Kastenfenster durch neue Kastenfenster ersetzt. Die Fenster wurden analog zum Bestand gestrichen. Alle neu entstandenen Fenster wurden in heimischer Lärche hergestellt. Alle Einheiten wurden mit großzügigen 4-teiligen Hebe-Schiebe-Elementen ausgestattet, als Zugang zu einem privaten Außenbereich (Balkon/Terrasse). Alle Fenster wurden mit Wärmeschutzisolierglas (Ug 0,6 W/m2K) ausgestattet.
Durch die detailgetreue Nachbildung der Kastenfenster ergibt sich kaum eine Änderung im Erscheinungsbild der Fassade. Die neuen Fensteröffnungen stellen einen Eingriff in das historische Erscheinungsbild dar. Durch die Verwendung von Holzfenstern wurden die neuen Fenster bestmöglich in die Holzfassade integriert und garantieren eine großzügige Belichtung des Wohnraumes.
Fenstertyp Bestand | Box-type window |
Verglasungsart Bestand | Single |
Verschattung Bestand | NA |
Ungefähres Einbaujahr | 1900 |
Neuer Fenstertyp | Box-type window |
Verglasungsart des neuen Fensters | Triple |
Verschattung des neuen Fensters | NA |
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] | 0,63 |
Weitere Maßnahmen
DACH
ERDGESCHOSS
Der Dachstuhl blieb erhalten und wurde nach statischen Erfordernisse ertüchtigt. Über den sichtbaren Bestandssparren wurde eine Aufsparrendämmung mit Holzfaserdämmung umgesetzt. Das Dach wurde mit handgeschlagenen Betondachsteinen eingedeckt. Großflächige Dachflächenfenster wurden eingebaut.
Der bestehende kalte Dachstuhl musste für die Nutzung des Dachgeschoßes als Wohnfläche ertüchtigt werden. Die alten Sparren blieben als Sichtsparren erhalten. Durch den neuen Aufbau änderte sich jedoch die Dachdicke welche von außen jedoch kaum ersichtlich ist. Die Einbindung von Dachflächenfenstern und Loggien birgt eine Veränderung des Erscheinungsbildes. Jedoch wurde darauf geachtet gewisse Details wie zum Beispiel den Ziergiebel zu erhalten und die Dachdeckung mit der damaligen Zeit entsprechenden Materialien einzudecken.
10 mm
20 mm
140 mm
30 mm
80 mm
0 mm
20 mm
240 mm
0 mm
25 mm
Der größte Teil des Erdgeschosses wurde direkt über dem Erdreich errichtet und ist nicht unterkellert. Der neue Fußboden wurde schwimmend und von den Wänden abgesetzt (Spalt) eingebaut. Der Spalt zum Bodenaufbau dient dazu die eventuell aufsteigende Feuchte über die Streifenfundamente und Steinwände möglichst schnell abzutransportieren. An der Außenwand wurden halbseitig abgeschlagene Betonziegel an die bestehende Wand gestellt um eine Belüftung und somit Austrocknung der Wand zu gewährleisten. In Kombination mit Kalkputz und einer Sumpfkalkfarbe erfolgt ein rascher Abtransport der Feuchtigkeit. Nach Abgraben des bestehenden Bodenaufbaues wurden 15 cm Glasschaumschotter eingebracht. Über dieser dämmenden Ausgleichsschicht wurde eine Folie und eine Sauberkeitsschicht (5 cm) aufgebracht. In der Folge konnte eine bituminöse Abdichtung mit einer darüberliegenden Schüttung (3,5 cm) und ein weitere klassischer Fußbodenaufbau mit einer Trittschalldämmung (3 cm), PE-Folie und Heizestrich eingebaut werden. Die ehemaligen Dielenböden wurden an der Unterseite abgehobelt und auf den neuen Estrich aufgeklebt.
Durch die Wiederverwendung der ursprünglichen Holzdielen von den Obergeschoßen wurde die Optik der bestehenden Böden zwar verändert jedoch passend zum Gebäude angepasst.
10 mm
100 mm
40 mm
150 mm
50 mm
35 mm
30 mm
1 mm
60 mm
30 mm
HVAC
HEIZUNG
BRAUCHWARMWASSER
Für die Heizung wurden ausschließlich Gasetagenheizung benutzt. Die Verteilung im Erdgeschoß und in den zwei Dachgeschoßen erfolgt über eine Fußbodenheizung, im ersten Obergeschoß über Radiatoren. Solarpaneele wurden vom Stadt- und Ortsbildschutz nicht gestattet. Eine Heizanlage wie z.B. Pellets oder Hackschnitzelanlage war aufgrund des Platzmangels nicht möglich (kein entsprechend großer Keller mit Lagermöglichkeiten vorhanden). Ein Fernwärmeanschluss existiert in der Gemeinde Patsch nicht.
Heizungssystem nach Sanierung | |
---|---|
Art der Heizung | Boiler |
Brennstoff | Gas |
Wärmeverteilung | Radiating floor |
Nennleistung | 36,91 kW |
Das Warmwasser wird ebenfalls mit der Gasheizung erhitzt und in einen Boiler gespeichert.
Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung | |
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Typ | with heating system |
Brauchwasserspeicher | Ja |
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser | Nein |
Energieeffizienz
Freiwillige Zertifikate Nein
Primärenergie 107,61 kWh/m2.y
Energieverbrauch nach Sanierung 33,07 kWh/m2.y
Primärenergie
Berechnungsmethode NA
Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Nein
Energieverbrauch nach Sanierung 107,61 kWh/m2.y
Kosten
Die Sanierung hat sich auch finanziell gelohnt. Durch die Vorab - Entwicklung des Projektes und die direkte Präsentation an die Interessenten mit denen das Vorhaben schließlich umgesetzt wurde, konnten die Kaufnebenkosten herabgesenkt werden. Somit lagen die Kosten für eine Wohnung mit 180 m² bei ca. 450.000 € brutto. Dies ergibt einen Bruttopreis von 2500 € pro m² Wohnnutzfläche, was sogar unter dem Wert für einen üblichen Neubau liegt.
2500 € (per m2)
Nein