Gemeindeamt Zwischenwasser

Hauptstraße 14

6835

Gemeinde Zwischenwasser, Österreich

Architekt

HEIN architekten
Jahnstraße 11, 6900 Bregenz
office@hein-arch.at
+43-5574-443640

Besitzer

Gemeinde Zwischenwasser
Hauptstraße 14, 6835 Zwischenwasser
gemeinde@zwischenwasser.at
T +43 5522 4915

Bewohner

Sabine Erber
Stadtstraße 33, 6850 Dornbirn
sabine.erber@energieinstitut.at
+43 5572 31202 91

Ansprechpartner

Sabine Erber
Energieinstitut Vorarlberg
sabine.erber@energieinstitut.at
+43 69913120291

Other Information

Daten für die Veröffentlichung in der Projektdokumentation Servicepaket Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde

Visits
Besuch ist während der Büroöffnungszeiten nach Anmeldung möglich

Gemeindeamt Zwischenwasser © Carolin Begle
Die umfassende Modernisierung des 1937 errichteten Gemeindeamtes erfolgte in hoher Qualität. War vor dem Umbau das Erdgeschoss im Hochparterre, sind nun große Teile dieser Ebene zum Straßenniveau abgesenkt und verglast und damit zu einem barrierefreien und transparenten Bürgerbüro umgestaltet. I Die Sanierung setzt auf Nachtkühlung und Querlüftung. Die Reduktion des Heizenergiebedarfs wird unter anderem durch ein Wandsystem aus Innendämmung mit Lehmputz bewirkt und ermöglicht gleichzeitig die Fassade unverändert zu belassen.
Energieeffizienz
32,308 kWh/y

Klimazone cfb

Höhe über dem Meer 527 m ü.d.M.

Heizgradtage 2986

Kühlgradtage 138

Unterschutzstellung nicht geschützt

Ensembleschutz:
Nein

Stufe der Unterschutzstellung:

Baualter 1900-1944

Letzte Sanierung:
1990

Vorhergehende Sanierungen:
2015

Gebäudenutzung Gemeindehaus

zusätzliche Nutzung:
Probelokal Musikkapelle

Gebäudebelegung:
Permanently occupied

Anzahl der Bewohner/Nutzer:
7

Gebäudefläche Nettogeschossfläche [m²]: 597,0

Gebäudetyp:
Freistehendes Gebäude mit Satteldach

Anzahl der Stockwerke:
3

Keller ja/nein:
Ja

Anzahl der beheizten Stockwerke:
3

Bruttogeschossfläche [m²]:
732,3

Thermische Gebäudehülle [m²]:
1359,0

Volumen [m³]:
2912,7

NGF Berechnungsmethode:
NGF (de)

Bauart
Brick masonry wall

Außen:
Cladding

Innen:
Plastered (on hard)

Dach:
Pitched roof

+ MEHR - WENIGER
Gemeindeamt Zwischenwasser © Carolin Begle
Gemeindeamt Zwischenwasser © Carolin Begle
Ostansicht © Carolin Begle
Ostansicht © Carolin Begle
Empfang Gemeindeamt  © Carolin Begle
Empfang Gemeindeamt © Carolin Begle
Büroebene  © Carolin Begle
Büroebene © Carolin Begle
Gemeinderatssaal im Dach  © Carolin Begle
Gemeinderatssaal im Dach © Carolin Begle
Gemeindehaus Zwischenwasser  © Kurt Hoerbst
Gemeindehaus Zwischenwasser © Kurt Hoerbst
Ostansicht Gemeindehaus ©  David Schreyer
Ostansicht Gemeindehaus © David Schreyer
Vor der Sanierung © Gemeinde Zwischenwasser
Vor der Sanierung © Gemeinde Zwischenwasser

RENOVIERUNGS-PROZESS

Architektur

BESCHREIBUNG

Das in den 1930er Jahren errichtete Gemeindehaus war baulich noch in einem guten Zustand und es bestand der Wunsch, das äußere Erscheinungsbild und die Identität von dem in der Gesellschaft akzeptierten und geschätzten Bestandteil des Dorfkerns von Muntlix, zu erhalten. Durch präzise gesetzte Maßnahmen wurde das Haus mit Rücksicht auf die vorhandenen Qualitäten für eine zeitgemäße Nutzung zur Verwaltung der Gemeinde adaptiert. Im Inneren wurde das Gebäude in geschossweise Nutzungsbereiche gegliedert und räumlich sowie technisch auf die heutigen Bedürfnisse abgestimmt. Durch das Absenken des Eingangs sowie des östlichen Erdgeschosses auf Straßenniveau konnte eine schwellenlos erreichbare Bürgerservicestelle geschaffen werden. Die neuen Arbeitsplätze und Vereinsräume sind hell, kommunikativ und weisen eine hohe Nutzungsflexibilität auf. Im oberen Stock wichen die vormals zahlreichen Zwischenwände einer offenen, mit Glaswänden und Regalen flexibel zonierbaren Bürostruktur. Im Dachgeschoß, früher von Kindergarten und Männerchor genutzt, entstanden Sitzungssaal und Probelokal. Durch ein Foyer mit Bar eignet sich diese Ebene als Infrastruktur für Veranstaltungen verschiedenster Art, während Archiv, Lager und Technik im Keller unterkamen. Da die Fassade eine Außendämmung ohne grobe formale Verluste nicht zuließ, wurde das Gebäude innen gedämmt. Zur Anwendung kamen Kalziumsilikatplatten, die raumseitig mit einem Lehmverputz versehen wurden. Die Ansprüche an Ökologie und Energieeffizienz waren hoch. Das Klimakonzept setzt neben einer Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung auf Nachtkühlung und Querlüftung. Neben der Reduzierung des Heizenergiebedarfs um ca. 75% wurde besonderes Augenmerk auf die Verwendung ökologisch unbedenklicher und schadstoffarmer Materialien gelegt. Das gemeindeeigene Biomassekraftwerk und die Photovoltaikanlage auf dem Dach versorgen das Gebäude mit Energie.
Städtebaulicher Kontext
Das Areal um das Gemeindeamt erfuhr in den letzten Jahren und Jahrzehnten mehrere ortsbauliche und architektonische Aufwertungen. Der Neubau des benachbarten Kindergartens wurde von Hein Architekten, Bregenz geplant und erhielt ebenfalls einen Staatspreis.

Erhaltungszustand

Erhaltungszustand der Gebäudehülle
Im Gemeindeamt war vor der Renovierung im 1. Obergeschoss der Kindergarten untergebracht. Im Dach befanden sich kleine Büro- und Versammlungsräume und im Erdgeschoss die Verwaltung. Die Verschränkung mit dem Kindergarten war sehr ungünstig. Außerdem waren die Räume nicht gut gelüftet und belichtet.
Haustechnische Anlagen vor Sanierung
Auch vor der Renovierung Bestand schon der Anschluss an die Nahwärme. Die Wärmeabgabe erfolgte über alte Heizkörper mit Einzelraumregelung.

DENKMALWERT

ERHALTENSWERTE ELEMENTE
Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes wurde erhalten.
Denkmalwert und wie er bestimmt wurde
Das Gemeindeamt Zwischenwasser ist das Gemeindehaus für die drei Ortsteile Muntlix, Batschuns und Dafins zwischen den Flüssen Frutz und Frödisch. Der charakteristische Bau aus den 30ger Jahren sollte als Identität stiftender Bau erhalten werden, auch wenn er nicht unter Denkmalschutz gestellt wurde. Besonders charakteristisch sind die Steineinfassungen zwischen den Fenstern des Gebäudes im Erdgeschoss und die Putzstruktur.

Ziel der Sanierung

Renovation
Das Gebäude sollte helle Räume für den Gemeindeservice, die Gemeindeverwaltung und Versammlungsräume für Gemeinderat und Bürgermusik anbieten können und ohne Veränderungen an der Fassade energieeffizienter werden.
Gab es eine Änderung der Nutzung?
Vor der Renovierung war der Kindergarten des Ortsteils im 1. Obergeschoss untergebracht. Nach dem Neubau des Kindergartens auf dem Nachbargrundstück konnte das Gemeindeamt das ganze Gebäude nutzen und zusätzlich den Übungsraum für die Musikkapelle integrieren.
Gewonnen Erkenntnisse / besondere Erfahrungen
Sanierung mit Innendämmung ohne Veränderung der Fassade, Einbau einer kontrollierten Be- und Entlüftung
Beteiligte Akteure
Öffentliche Hand
Jürgen Bachmann
Hauptstraße 14, 6835 Zwischenwasser
gemeinde@zwischenwasser.at
Tel.+43 5522 4915-0
Architekt
HEIN architekten
Jahnstraße 11, 6900 Bregenz
office@hein-arch.at
Tel.+43-5574-443640
Berater Denkmalpflege
Dipl. Ing. Barbara Keiler
Amtsplatz 1, 6900 Bregenz
barbara.keiler@bda.gv.at
Tel.+43 676 88325 471
Energieberater
DI Bernhard Weithas, Ingenieurbüro für Baupysik
Rosenweg 3c, 6923 Lauterach
office@weithas.com
Tel.+43 5574 86568
Haustechniker
Werner Cukrowicz
Austraße 8a, 6923 Lauterach
tb-werner@cukrowicz.at
Tel.+43 5574 38550
Eingesetzte Software/Berechnungstools
Folgte die Sanierung einer spezifischen Methode? Nein
Energiebilanz Passivhausprojektierungspaket, Energieausweis
Life Cycle Analysis (LCA) Wirtschaftlichkeit LED
Anderes KGA Kommunaler Gebäudeausweis

SANIERUNGS-LÖSUNGEN

Außenwände

Mauerwerk

Mauerwerk

Die Außenwand wurde innen mit 6 cm bzw. 10 cm dicken Kalziumsilikatplatten gedämmt. Diese wurden entweder innenseitig verputzt oder mit Täfer verkleidet. Der U-Wert verbesserte sich auf 0,43 bzw. 0,31 W/m²K.

Die äußere Erscheinung der Wand wurde nicht verändert.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K]: 0,79 W/m²K U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K]: 0,31 W/m²K
Mehr Details
Aufbau Bestandswand
Render - Kalkzementputz:
25 mm
Brick - Vollziegel:
380 mm
Plaster - Kalkputz:
20 mm
Aufbau sanierte Wand
Render - Kalkzementputz:
25mm
Brick - Vollziegel:
380 mm
Plaster - Normalputz:
20 mm
Insulation - Kalziumsilikatplatte:
Plaster - Kalkputz:
20 mm


Fenster

Holzfenster mit Verbundglas

Holzfenster mit Verbundglas

U-Wert für Fenster mit Normgröße liegt bei 0,77 W/m²K

Die Fenster wurden in ähnlicher Teilung als Holzfenster neu eingebaut. Im Erdgeschoss wurden die Fenster vergrößert.

Bestandsfenster U-Wert Glas [W/m2K]: 1,3 Neues Fenster U-Wert Glas [W/m2K]: 0,5 Bestandsfenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 1,8 Neues Fenster U-Wert Rahmen [W/m2K]: 1,05
Mehr Details
Fenstertyp Bestand Casement window
Verglasungsart Bestand Double
Verschattung Bestand Outer shutter
Ungefähres Einbaujahr 1933
Neuer Fenstertyp Casement window
Verglasungsart des neuen Fensters Triple
Verschattung des neuen Fensters Outer shutter
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] 0,5

Weitere Maßnahmen

DACH

ERDGESCHOSS

MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN

DACH

Das Dach wurde zwischen den Sparren und sowie unterhalb als auch oberhalb gedämmt. Die Ziegeldeckung wurde nicht verändert. Im Innenraum wurden Schallschutzplatten angebracht.

Der äußere Eindruck blieb unverändert.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K] 3 U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K] 0,15
Mehr Details
Aufbau Bestandsdach
Tiles - Dachziegel:
20 mm
Slate - Dachlatten:
40 mm
Other - Sparren mit Aluminium kaschierter Steinwolle:
160 mm
Aufbau saniertes Dach
Tiles - Dachziegel Ton:
30 mm
Other - Dachlattung:
40 mm
Other - Konterlattung:
50 mm
Bitumen - Unterdachbahn Samafil TU222 auf Holzfaserplatte:
22 mm
Other - Zellulosedämmung zwischen Dachlattung Bestand:
40 mm
Other - Zellulosedämmung zwischen Sparren Bestand:
160 mm
Other - Vlies Rieselschutz auf Akustikplatte:
20 mm
ERDGESCHOSS

Das Erdgeschoss im Servicebereich wurde abgesenkt und ein neuer Boden eingezogen.

Der Eingriff erlaubte eine bessere Nutzung des Erdgeschosses als öffentliche Zone. Von Außen sieht man die Maßnahme nicht.

U-Wert (vor Sanierung) [W/m2K] 1,8 U-Wert (nach Sanierung) [W/m2K] 0,14
Mehr Details
Aufbau Boden/Kellerdecke im Bestand
Finish - Normalputzmörtel Kalkzement:
20 mm
Concrete slab - Hohlziegeldecke:
200 mm
Floor joists - Fliesen in Mörtelbett:
30 mm
Aufbau Boden/Kellerdecke nach Sanierung
Finish - Silikatharzputz:
8 mm
Insulation - Synthesa Capatect MF-Fassadendämmplatte:
160 mm
Finish - Normalputzmörtel Kalkzement:
20 mm
Concrete slab - Hohlziegeldecke:
200 mm
Insulation - Holzfaserplatte 45 mm auf Glaswolle 45 mm zwischen Polsterholz:
90 mm
Finish - Massivparkett:
27 mm
MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN

Mit der neuen Innendämmung wurde auch die Luftdichtigkeitsebene erneuert.

Airtightness (pre-intervention) [ach@50Pa] 2 Airtightness (post-intervention) [ach@50Pa] 1

HVAC

LÜFTUNG

BRAUCHWARMWASSER

LÜFTUNG

Zentrale kontrollierte Be- und Entlüftung: die Zuluft wird zugfrei in die Gruppenräume eingebracht, Überströmung über Schalldämpfer in Garderobe-/Stiegenhausbereich, Absaugung der Abluft über WC-Gruppen und zentral im obersten Geschoss. Sitzungsraum klein und groß mit Zuluft und Abluft. Es gibt Multizonen am Lüftungsgerät mit Heizregister für: Büro Allgemein, kleines Sitzungszimmer, großes Sitzungszimmer.

Die Lüftungsleitungen werden unsichtbar geführt.

Mehr Details
Aufbau Bestandsdach Neues Lüftungssystem
Lüftungstyp Centralized
Type flow regime Cascade
Wärmerückgewinnung Ja
Feuchterückgewinnung Nein
Nennleistung 2 x 1,7 kW kW
Elektrische Leistung 0,28 kW
Regelung Basis Time programs for 3 zones as specified by the user Variable air flow rate Central unit Air flow rates Group rooms, small and large meeting rooms via CO2 and variable volume flow controller Other rooms via constant VR WRG Ventilation with humidity WR
BRAUCHWARMWASSER

Vor der Renovierung wurde Warmwasser in einem Elektro-Warmwasser-Speicher im Untergeschoss mit 120 Liter erhitzt. Nach der Renovierung wird es in Durchlauferhitzern und Kleinspeichern je Geschoss dezentral aufbereitet.

Die Maßnahme hat keinen Einfluss auf den Charakter des Gebäudes.

Mehr Details
Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung
Typ decentral boiler
Brauchwasserspeicher Nein
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser Nein

Energieeffizienz

Energieeffizienz
Energieausweis Energieausweis
Freiwillige Zertifikate Kommunaler Gebäudeausweis
Energievrabrauch
Documents:
20160114_EAW_46966-2.pdf
Energieausweis © Büro Weithas

Energieverbrauch vor Sanierung 68,117 kWh/y
Energieverbrauch nach Sanierung 32,308 kWh/y

Primärenergie
Berechnungsmethode Steady state simulation (e.g. EPC, PHPP)
Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Nein

Raumklima

Temperatur

20 bis 22° C

Indoor Air Quality

gemessene Luftqualität, Messung am 11. Dezember 2015, VOC < 300 µg/m³, Formaldehyd < 0,04 ppm

Daylight

keine Berechnung

akustischer Komfort

keine Messung

Erhaltung von Ausstellungsstücken

nicht vorhanden

Kosten

Finanzielle Aspekte

Die Sanierung wurde von der Gemeinde Zwischenwasser und durch die Bedarfszuweisung durch das Land Vorarlberg finanziert. Auf Grund der hohen Punktzahl im Kommunalgebäudeausweis bekam die Gemeinde 4,0% zusätzliche Förderung für hohe energetische und ökologische Qualität.

Investitionskosten
Total investment costs
1.790.000€ (total)
Amount includes: Baukosten
Betriebskosten
Lifecycle cost
Nein

Umwelt

Life Cycle Analysis
Methodology_used: Wirtschaftlichkeitsberechnung für LED Beleuchtung wurde durchgeführt
Documents:
2014-11-13-ECO-MA-Gemeinde Zwischenwasser LINCOR_ELEEA.pdf