Kelchalm - Bochumer Hütte
Kelchalmweg 1
6371
Aurach bei Kitzbühel, Österreich
Architekt
Besitzer
Bewohner
Ansprechpartner
Other Information
https://bochumer-huette.jimdo.com/ Die Hütte ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten.
Mustersanierung der Bochumer Hütte
Klimazone Dfb
Höhe über dem Meer 1432 m ü.d.M.
Heizgradtage 2375
Kühlgradtage 0
Ensembleschutz:
Nein
Stufe der Unterschutzstellung:
Letzte Sanierung:
2013
Vorhergehende Sanierungen:
1831
Gebäudebelegung:
Discontinuous occupancy (i.e. holiday home)
Anzahl der Bewohner/Nutzer:
70
Gebäudetyp:
freistehendes Gebäude
Anzahl der Stockwerke:
4
Keller ja/nein:
Ja
Anzahl der beheizten Stockwerke:
4
Bruttogeschossfläche [m²]:
812,0
Thermische Gebäudehülle [m²]:
1087,0
Volumen [m³]:
2380,0
NGF Berechnungsmethode:
NGF (de)
Außen:
Rendered
Innen:
Exposed woodwork
Dach:
Pitched roof
RENOVIERUNGS-PROZESS
Architektur
BESCHREIBUNG
Erhaltungszustand
DENKMALWERT
Ziel der Sanierung
Capatect Baustoffindustrie GmbH
Bahnhofstraße 32; 4320 Perg
info@capatect.at
Tel.+43/7262/560-0
DI Christina Krimbacher
Mentlgasse 10/29 | A-6020 Innsbruck
info@christina-krimbacher.at
Tel.Tel. u. Fax 05 12 / 57 32 55
Isocell GmbH
Gewerbestraße 9, 5202 Neumarkt am Wallersee
office@isocell.at
Tel.+43 (0)6216 / 41 082 5
Ingenieurbüro Tassenbacher GmbH, umwelt : energie : mikrobiologie
Mühltal 13, 6363 Westendorf
office@tassenbacher.at
Tel.+43 664 34 201 38
SANIERUNGS-LÖSUNGEN
Außenwände
Außenwand Erdgeschoss
Außenwand erster Stock
Das Natursteinmauerwerk wurde mit 18 cm starken Hanfdämmplatten gedämmt. Im Erdbereich wurde die einzige "Kunststoffisolierung" Swisspor PSN (Erhalt des Österreichischen Umweltzeichens) verwendet, da sie keine andere Alternative darstellte. Perimeter unter der Erde mit Schaumglasschotter gedämmt.
15 mm
1000 mm
30 mm
10mm
180 mm
15 mm
1000 mm
30 mm
An der Fassade wurden 16 mm starke Holzfaserplatten verwendet, die mit 18 cm Zellulose gefüllt und isoliert wurden. Auf die Holzfaserplatten wurden Holzlatten angebracht und eine unbehandelte heimische Lärchenfassade montiert. In den Innenräumen wurden Gaubenverkleidung, Fensterläden und einige Badezimmer in Fichte natur belassen.
Die Wand wurde von außen renoviert, die Schichten bis zur tragenden Holzbalkenkonstruktion wurden entfernt. Die Kombination aus den verschlossenem Lufthohlräumen und einer Mineralwolldämmung ohne Verwendung einer Dampfbremse lies die aus dem Inneren der Hütte kommende warme feuchte Luft in der Dämmung kondensieren und führte zu lokalen Schäden an der Holzblockwand, welche saniert werden mussten. Der neue diffusionsoffene Aufbau besteht aus einer Eco-natur Dampfbremse auf der Holzblockwand, die das Eindringen von warmer feuchter Luft in die Dämmung verhindert. Somit wird Kondensat in der Dämmung verhindert und die Holzkonstruktion bleibt trocken und geschützt.
24 mm
2 mm
70 mm
40 mm
140 mm
25 mm
25mm
50 mm
16 mm
180 mm
1 mm
140 mm
24 mm
Fenster
Fenster Außenwand, erster Stock
Über dem Holzblockbau (obere Geschosse) wurde eine Dampfbremse aufgebracht, die Fensterblindstöcke wurden in die Dämmebene gesetzt und mit der Dampfbremse verklebt. Bei den Fenstern handelt es sich um geölte Lärchenfenster mit einer Dreischeibenverglasung (Ug = 0,60 W/m²K). Die Fenster wurden Innen dampfdicht und außen diffusionsoffen verklebt. Die Fensterfugen wurden händisch mit Zellulosefaserstreifen ausgestopft.
Das Design und die Materialien der Fenster imitieren die Optik Originalfenster. Die Proportionen des Gebäudes und die Einbautiefe der Fenster wurden auch nach der Vergrößerung der Wandtiefe beibehalten, indem die neuen Fenster in die Dämmschicht eingesetzt wurden. Die Lage in der Dämmebene wirk sich zugleich positiv auf die Wärmebrücke des Wandanschlusses aus.
Fenstertyp Bestand | Box-type window |
Verglasungsart Bestand | Single |
Verschattung Bestand | NA |
Ungefähres Einbaujahr | 1900 |
Neuer Fenstertyp | Coupled window |
Verglasungsart des neuen Fensters | Triple |
Verschattung des neuen Fensters | NA |
Neuer Energiedurchlassgrad g [-] | 0,4 |
Weitere Maßnahmen
DACH
MASSNAHMEN UM DIE LUFTDICHTIGKEIT ZU VERBESSERN
Das Dach wurde geöffnet, die Gauben wurden abgerissen und ersetzt. Die Dampfsperre wurde neu auf die Dachschalung aufgebracht und später mit einer Wand-Dampfsperre verklebt. Die neuen Gauben (Holzbalkenkonstruktion mit Zellulose ged.) wurden montiert. Das Dach erhielt eine 24 cm dicke Dämmung aus einschichtigen Holzfaserplatten. Durch die zusätzliche Dämmung konnte ein U-wert von 0,15 W/m²K erreicht werden.
Das neue Dach wurde aus finanziellen Gründen und auch wegen dem praktischen Nutzen des Falzdaches im Erscheinungsbild der 1960er Jahren gebaut.
2 mm
25 mm
118 mm
25 mm
25 mm
120 mm
240 mm
1 mm
30 mm
120 mm
25 mm
Blower-Door-Test mit umfassender Leckageerkennung. Fassade und Dach von außen mit Überdruck geprüft. Leider kein Ergebnis, da zu hohe Druckverluste über die Fundamente (nicht sanierbar).
HVAC
HEIZUNG
LÜFTUNG
BRAUCHWARMWASSER
Das primäre Heizsystem der Hütte war bis 2014 ein Biodiesel-Blockheizkraftwerk, das sowohl Wärme als auch Strom produzierte. Da die Hütte heute am Stormnetz angeschlossen ist, wäre es möglich, das Heizsystem neu zu gestalten. Derzeit besteht das Hauptheizsystem aus einem Pelletkessel, der die in Serie geschalteten zwei Tausend-Liter-Pufferspeicher beheizt. Zusätzlich wird die Wärmeerzeugung durch eine Solaranlage unterstützt, die an der Südostfassade der Hütte installiert wurde. Das sekundäre Heizsystem ist der Holzkachelofen in der Stube.
Das ursprüngliche Heizsystem mit einem Holzkachelofen wurde beibehalten, da dieser einen traditioneller Aspekt der Berghütten darstellt, und durch die angenehme Wärmestrahlung zum Flair des Tiroler Berghüttenerlebnisses gehört.
Heizungssystem nach Sanierung | zusätzliches Heizungssystem nach Sanierung | |
---|---|---|
Art der Heizung | Stove | NA |
Brennstoff | Biomass | Hot water |
Wärmeverteilung | Radiators | |
Nennleistung | 22 kW | kW |
Eine Gruppe von zwei in der Wand montierten Lüftungsgeräten (INVENTERIV25) sorgt für die Belüftung der Wäscheräume. Die Lüftungsgerät verfügen über eine Wärmerückgewinnung.
Die Öffnungen für die Zu- und Abluft sind hinter den solarthermischen Kollektoren an der Fassade verborgen, so dass sie nicht sichtbar sind.
Aufbau Bestandsdach | Neues Lüftungssystem |
---|---|
Lüftungstyp | Decentralized |
Type flow regime | Single room ventilation |
Wärmerückgewinnung | Ja |
Feuchterückgewinnung | Nein |
Nennleistung | 0,010 kW |
Elektrische Leistung | 0,01 kW |
Regelung | CO2 sensor CS1, humidity sensor Controller / CO2-Sensor CS1, Feuchtesensor Regler |
Das Warmwasser wird mittels Durchfluss durch einen Wärmetauscher im 1000-Liter-Speichertank erzeugt. Die Energie wird primär von der Solarthermieanlage und zusätzlich von der Pelletsheizung geliefert.
Diese Lösung ist eine nachhaltige Möglichkeit, warmes Wasser zu erzeugen. Über warmes Wasser zum Kochen und Duschen zu verfügen, ist ein relativ neues Bedürfnis der Besucher der Berghütte, daher gibt es nicht viele historische Aspekte zu befolgen.
Brauchwarmwasserbereitung nach Sanierung | |
---|---|
Typ | with heating system |
Brauchwasserspeicher | Ja |
Wärmerückgewinnung aus Brauchwasser | Nein |
ERNEUERBARE ENERGIE
Solarthermie
Biomasse
Das Solarthermiesystem besteht aus 7 Flachkollektoren mit je 2,3 m2 Fläche, die in der Südostfassade der Hütte montiert sind. Die Wärme wird in einem 1000-Liter-Speicher gespeichert, der primär der Warmwasserbereitung dient und zusätzlich das Heizsystem unterstützt.
Die Solarthermieanlage ist an der Südostfassade der Hütte montiert, die aufgrund der Ausrichtung der Hütte von den Wanderrouten der Touristen und Besucher im Grunde kaum sichtbar ist. Daher ist die Anlage schonend für das historische Erscheinungsbild und wirkt nicht auffällig.
SolarThermal System | |
---|---|
Type | Flat collector |
Collector area | 16,1 m² |
Elevation angle | 59,0 |
Azimuth | 165,0 |
Cooling contribuition | 0,0 kWh |
Das primäre Heizsystem der Hütte war bis 2014 ein Biodiesel-Blockheizkraftwerk, das sowohl Wärme als auch Strom produzierte. Da die Hütte heute am Stromnetz angeschlossen ist, wäre es möglich, das Heizsystem neu zu gestalten. Derzeit besteht das Hauptheizsystem aus einem Pelletkessel, der die in Serie geschalteten zwei Tausend-Liter-Tanks beheizt. Zusätzlich wird die Wärmeerzeugung durch eine Solaranlage unterstützt, die an der Südostfassade der Hütte installiert ist. Das sekundäre Heizsystem ist der Holzkachelofen in der Stube.
Das ursprüngliche Heizsystem mit einem Holzkachelofen wurde beibehalten, da dieser einen traditioneller Aspekt der Berghütten darstellt, und durch die angenehme Wärmestrahlung zum Flair des Tiroler Berghüttenerlebnisses gehört.
Biomass System | |
---|---|
Type | Pellet |
Storage size | 8 m3 |
Origin of biomass | |
Overall yearly production | 66750,0 kWh |
Energieeffizienz
Freiwillige Zertifikate Das Gebäude erfüllte alle Musskriterien und erreichte mehr als 750 Punkte, so dass es mit der Stufe "klimaaktiv Silber" ausgezeichnet wurde. Alle klimaaktiv Kriterienkataloge sind nach einem 1.000-Punkte System aufgebaut, anhand dessen die Planungs- und Ausführungsqualität, die Energie und Versorgung, die Qualität der Baustoffe und der Konstruktionen sowie zentrale Aspekte zu Komfort und Raumluftqualität von neutraler Seite beurteilt und bewertet werden.
Primärenergie 157156 kWh/y
Energieverbrauch vor Sanierung 145 kWh/m2.y
Energieverbrauch nach Sanierung 38 kWh/m2.y
Primärenergie
Berechnungsmethode Steady state simulation (e.g. EPC, PHPP)
Energieverbrauch incl Brauchwarmwasser Ja
Energieverbrauch nach Sanierung 157156 kWh/y
Raumklima
Chemische Analyse von Staub durchgeführt! Keine alarmierenden Werte, kein Asbest, aber alle Bausünden der letzten Jahrzehnte wurden gefunden. - Rückstände von PVC-Böden - Holzreiniger - Flammschutzmittel aus EPS - Polstermöbel - Reinigungsmittel
Kosten
Der konkrete Preis ist nicht bekannt.
Nein